Als hätte ich einen riesigen
Satz gemacht, so kam ich mir in der letzten Woche vor. Ein Hub, ein
Quantensprung auf ein höheres Niveau. So als ob ich mit dem Aufzug nach oben
gefahren wäre und nun von oben den Überblick hätte. Als ob ich mich in einem
Segelflieger befände und nun die Welt betrachten könnte, die sich mit ihren
Horizonten öffnete.
In mir hatte sich etwas
geregt, das mir einen Impuls gab. Vielleicht sind es die länger werdenden Tage,
vielleicht auch, dass ich mich in der letzten Woche immerhin drei Tage mit dem
Fahrrad ins Büro abgestrampelt habe. Da öffnet sich die Natur ganz anders. Die
Eindrücke sind intensiver, sie fliegen nicht an mir vorbei, sondern ich sauge
sie mit jedem Atemzug in mich hinein, so wie ich Luft hole und mich vorwärts
bewege. Das ist stabil und dauert an. Da schmeißt mich auch nichts aus der
Kurve, im Büro spule ich gleichmäßig mein Pensum herunter. Das war ein Anstoß,
als ob ein Motor angesprungen wäre, der nun warm gelaufen war und auf Touren
lief.
Rückblende. In meinen
Stimmungen kann ich eine Entwicklung erkennen. In meinem Blog vom 20. Dezember
hatte ich den kürzesten Tag des Jahres beschrieben. Genossen hatte ich es, mich
zurückziehen zu können, genossen hatte ich die Menschenleere in der Dunkelheit,
genossen hatte ich die Wellen auf dem Rhein mit ihrem plätschernden
Lichterspiel. Zu Hause hatte ich es mir gemütlich gemacht. Dennoch waren die
Tage gedrängt, das Weihnachtsfest kam. Nach dem Weihnachtsfest hatte ich mich
ausgepowert und müde gefühlt (Blog vom 5. Januar). Das war erklärbar: Weihnachtsfest,
Einkaufen, Stress, das Haus in Ordnung bringen, das hatte sich zwar in Luft
aufgelöst, doch die Anspannung war nicht gewichen. Stürme und milde
Temperaturen hatten mich eher aufgewirbelt als beruhigt.
Danach stellten sich tageweise
ruhige und ausgeglichene Phasen ein. Hektik und Stress ließ ich nicht an mich
heran. Doch es gab Tage, da fiel dies in sich zusammen. Müdigkeit und
Aufgewühltheit wechselten sich ab. Ich war so müde, dass ich nur herum gähnte,
dann drehte ich auf und war anschließend so platt, dass man nichts mehr mit mir
anfangen konnte.
Seit der letzten Woche ist
dies vorbei. Ich bin froh, eine Konstanz erreicht zu haben. Meine Müdigkeit ist
nur ein laues Lüftchen, denn mein Arbeitspensum hält mich wach. Letzten Freitag
ist meine neue Digitalkamera das erste Mal zum Einsatz gekommen. Da laufe ich
mit ganz anderen Augen durch den Alltag. Viel aufmerksamer schaue ich überall
hin, obschon die Farbtupfer von Krokussen oder Schneeglöckchen noch zögernd in
der Erde verharren.
Diese Woche nun der Frost. Mit
dem Fahrrad ins Büro fahren, das ist nicht mehr drin. Als Eisklotz in der
Landschaft fallen mir irgendwann die Finger ab, und soviel Mützen, Schals und
Handschuhe kann ich gar nicht anziehen, wie ich bräuchte. Die eiskalten
Temperaturen sind aber kein Rückschlag: Spaziergänge in der frostklaren Luft
sind etwas Phantastisches, den stahlblauen Himmel ohne einen einzigen
Wolkentupfer finde ich grandios.
Bevor ich abends einschlafe,
genieße ich es, unter die Bettdecke zu kriechen. Den kalten Temperaturen, die in
unser Schlafzimmer Einzug gehalten haben, trotze ich mit der molligen
Bettdecke. Ich kuschele mich ein und warte darauf, dass der Schlaf über mich
herein bricht.
Hallo Dieter!
AntwortenLöschenIch wünsche dir, dass sich deine Hochflugstimmung weiter fortsetzt.
vG von Berta
Vorhin habe ich mich gefragt, wie meine Kalix wohl bei diesen Temperaturen "läuft", dicht gefolgt von der Frage, wie es mir dabei erginge.
AntwortenLöschenAnsonsten, s. Berta *grins*
Alors, avec ton nouvel appareil photos tu vas pouvoir en afficher beaucoup sur ton blog!!!
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