wer bin ich ? ich heiße Dieter

Sonntag, 12. Februar 2012

Wochenrückblick #6

Kältewelle
Inmitten der Blogger-Landschaft – auf Fotos und in den Texten – ist die Kältewelle das Top-Thema in dieser Woche. In manchen Blogs kann man sich regelmäßig über die aktuellen Temperaturen schlau machen. Minustemperaturen unter minus 10 Grad sind da keine Seltenheit, bei uns im Köln-Bonner Raum lag der Rekord mittwochs morgens bei -14 Grad. Den Rekord habe ich mit -21 Grad gefunden bei: http://blackduffy.blogspot.com/. Bei uns im Rheinland bin ich ohnehin keine solchen extremen Minustemperaturen gewöhnt. Wie in den vergangenen Wintern, stellt sich bei mir langsam der Effekt ein, dass ich Fluchterscheinungen vor der Kälte entwickelt habe und mich lieber dort aufhalte, wo es angenehm warm ist. Mittlerweile fühle ich mich ideenlos, weil die Wege, die ich zurücklege, immer dieselben sind. Neues, was mich anregt und wo ich Ideen sammeln kann, finde ich kaum noch. Ich hoffe, dass der Wetterbericht Recht hat, dass es nächste Woche wieder milder werden wird. Dann hoffe ich, dass ich aus diesem Loch herauskomme, dass mir die Ideen zum Bloggen ausgegangen sind.

Schnee
Immerhin sind letzten Donnerstag einige sanfte, weiche Flöckchen vom Himmel gerieselt. Viel war es nicht, so dass Straßen und Bürgersteige gerade ein bisschen weiß angetupft waren. Der Blick aus unserem Bürogebäude hat sich dadurch deutlich verändert.



Im Fernsehen (1)
Letzten Donnerstag kam im WDR – hautnah – eine Reportage über drei Frauen, die im Winter in ihrer Wohnung ohne Heizung auskamen. Ein Fall war dabei, der drei Jahre lang auch auf mich zugetroffen hatte. Es ging um eine Altenpflegerin, die Mitte 20 war, und in einer Mietwohnung ohne Heizung wohnte. Es konnte nur mit einem Elektro-Heizofen geheizt werden, der die Stromrechnung explodieren ließ. In den letzten Wintern war die Altenpflegerin fast immer bei ihrem Freund gewesen, mit ihm hatte sie aber Schluß gemacht. 3 Jahre lang hatte ich übrigens selbst auch in Köln in einer Mietwohnung ohne Heizung gewohnt. Das war Mitte der 80er Jahre, da waren auch knackige Winter dabei. Damals war ich ständig in Cafés und zu Freunden unterwegs, um mich nicht in der eiskalten Wohnung aufhalten zu müssen, denn mit Strom hatte ich nur auf Sparflamme geheizt. Die beiden anderen Frauen waren Rentnerinnen, bei denen die Rente ungefähr auf Hartz IV-Niveau lag. Die Ursache allen Übels war bei ihnen eine Nachtstromspeicherheizung. Wegen der sehr hohen Stromkosten zahlte das Sozialamt nur einen Pauschalbetrag. Eine Renterin wurde mit all ihren Decken gezeigt, wie sie mit einer Decke das Fenster zuhängte, weil dieses nicht dicht war, und wie sie sich mit den übrigen Decken auf ihrer Couch zudeckte. Eine Lichterreihe von roten Kerzen brannte vor ihr, die Wärme, die sie spendeten, ging aber gegen Null.

Im Fernsehen (2)
Letzten Montag ging es in der Sendung „Hart aber fair“ mit Frank Plasberg um Gebrauchsgegenstände des Alltags, die ständig neu produziert und neu gekauft werden anstelle dass diese über einen langfristigen Zeitraum benutzt werden können. Ganz hellhörig wurde ich, als der Begriff der „Obsoleszenz“ erwähnt wurde. Innerhalb meines BWL-Studiums hatte ich beim Marketing damit zu tun gehabt (=Strategie zur bewussten Reduktion der Nutzungsdauer). In der Folge wurden jede Menge Gegenstände gezeigt – vor allem aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik – die schnell veralteten, die durch technische Entwicklungen überholt wurden und bei denen sich keine Reparatur lohnte, wenn diese verschlissen. Fernseher, Flachbildschirme, Handys, Smartphones, CD-Player, DVD-Player, Rechner, PC, Drucker … letztlich wanderte ein großer Teil davon in den Müll, weil diese irreparabel waren. Oder sie häuften sich zu Hause an, dann standen zwei, dre oder vier PC’s herum. Diesen wenig ressourcenschonenden Umgang kann ich leider des öfteren in unserem Haushalt beobachten ....

Lesen lernen
Im Jahresrückblick hatte ich darüber berichtet, dass sich die Lesefähigkeiten unseres kleinen Mädchens (1. Schuljahr) zwar ständig verbessern, dass dies aber mehr auf den Einsatz meiner Frau beruht und weniger darauf, wie das Lesen lernen in der Schule vermittelt wird. Da werden die Wörter nicht systematisch aus bekannten Buchstaben und neu dazu gelernten Buchstaben entwickelt, sondern es müssen Wörter mit jede Menge unbekannten Buchstaben gelesen werden – und auch geschrieben werden. Reichlich chaotisch kommt uns dies vor. Dazu kommt, dass unser kleines Mädchen nicht regelmäßig sämtliche Arbeitsblätter mit nach Hause bringt. Dass unser kleines Mädchen gut lesen kann, hat sie gestern definitiv bewiesen. Während des Tanzunterrichtes musste sie mit meiner Frau auf Toilette. „DAMEN“ hatte sie zunächst richtig gelesen. Und dann im Toilettenraum die Aufschriften neben dem Waschbecken: „TAMPONS“, „BINDEN“, „SLIPEINLAGEN“, dass man diese nicht in der Toilette entsorgen sollte. Unser kleines Mädchen hat sogar ihr eigenes Bilderbuch geschrieben und bemalt. Vor dem Einschlafen hat sie mir stolz daraus vorgelesen. So sieht es aus: 



Aktivitäten von Kindern
Ich frage mich, wie manche Eltern es schaffen, sämtliche Aktivitäten ihrer Kinder zu managen und zu organisieren. Eine Mama aus unserem Bekanntenkreis hat zwei Mädchen. Die ältere, die in der 5. Klasse im Gymnasium ist, spielt Tennis, lernt Blockflöte und lernt Klavier. Die jüngere ist in derselben Klasse wie unser kleines Mädchen. Einmal wöchentlich tanzen die beiden zusammen, dann nimmt sie Reitunterricht. In dieser Woche ist sie noch zu einem Schwimmkurs angemeldet worden. Jede einzelne Aktivität für sich ist ja in Ordnung. Aber so eine Anhäufung ? Bei zwei Kindern ? Die Mama braucht ja eine Terminorganisation, so wie ich sie bei meiner Arbeit über Outlook mit dienstlichen Besprechungen usw. habe. Und das tollste ist: sie arbeitet noch halbtags (tageweise auch nachmittags). Eltern oder Schwiegereltern wohnen ganz weit weg. Wir haben einmal in der Woche Klavierspielen und einmal in der Woche Tanzen, das ist organisierbar. Hausaufgaben müssen ja schließlich auch noch gemacht werden. Wie kriegt sie die ganzen Termine der Kinder auf die Reihe und behält den Überblick ?

Pink Floyd und Gernot Böhme
Beide haben überhaupt nichts miteinander zu tun, außer dass dies meine am wenigsten gelesenen Blogs sind. Klar, sehe ich dies gelassen, weil ich ja selbst diese Themen ausgesucht habe und für wichtig gehalten habe. Als eigenen Anspruch hatte ich einmal formuliert, ein gewisses Grundgerüst von Wertvorstellungen, Idealen oder Lebenseinstellungen abbilden zu wollen. Pink Floyd oder Gernot Böhme gehören dazu, weil sich dort deren oder meine eigenen Vorstellungen wiederfinden. Für den Leser ist dies sicherlich abstrakt, er muss sich inhaltlich damit auseinandersetzen; ich erwarte nicht, dass solche Texte ein Renner sind. Wie bereits an anderer Stelle formuliert, wird Schreiben weiterhin eine Gratwanderung sein, was in meinem tiefsten Inneren steckt und wie es beim Leser ankommt. Genau dies ist der Reiz und die Herausforderung beim Bloggen. Ich werde mich sicherlich nicht dahin verbiegen, die Anzahl meiner Leser maximieren zu wollen. Dann müsste ich über Heidi Klum und Seal und Boris Becker und Lilli und wie sie alle heißen schreiben. Das will ich auf jeden Fall nicht. Wolfgang Niedecken von BAP hatte in dem Stück "Kott für aach" einmal gesungen, dass er seine Zuhörer nicht abspeisen will mit seinen Liedern. Seine Stücke sollen nicht wie eine Ware konsumiert werden, sondern der Zuhörer soll sich damit auseinandersetzen und sein eigenes Verhalten dort ändern, wo es notwendig ist.

5 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. So, jetzt schreib ich noch so, dass man es lesen kann... also.
      Praktisch wäre es, wenn du noch die Links zu deinen Posts über Gernot Böhme (gegen diesen Namen hege ich übrigens einen Groll, aber da kann Herr Böhme nichts dafür) und über Pink Floyd bereitstellen würdest.

      Ich habe selber drei Kinder und ja, deine Gedanken sind mir nicht fremd. Manchmal habe ich mich oft dabei erwischt und erwische ich mich immer noch dabei, dass ich denke, bezüglich Erziehung und Schule sei alles aus dem Ruder gelaufen.

      Was das Thema Wetter betrifft: Es ist in Bloggerland doch so wie im richtigen Leben: Das Wetter ist nun einmal ein beliebtes Thema. Honi soit qui mal y pense.

      Dein Blog und dein Stil gefallen mir. Ich habe leider nur wenig Zeit, in Blogs zu stöbern (darum die Bitte nach den Links), aber ich verfolge ab sofort gerne, was du so schreibst.

      Herzlichst Castorp

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  2. Hej Dieter,

    eine prima Sache, der "Wochenrückblick". Allerdings merke ich, wie ich mich allmählich dem nordischen Lebenstempo anpasse. Irgendwie kommt mir alles so "atemlos" in D vor. Ich wünsch baldiges Auftauen und sonnige Tage mit Frühlingscharakter.

    Gruß aus Schweden,
    smultron

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  3. Ja, wenn reihenweise Menschen sterben, darf schon mal über das Wetter geredet werden. Bei uns in Berlin haben wir die Kältewelle anscheinend überstanden. Die Temperaturen halten sich im Null-Bereich auf. Ekelhaft wird jetzt der Matsch und das Eis.
    Danke für deinen Kommentar, den ich allerdings komplett überarbeitet habe.
    1. hast du den Kommentar zu den Fotos vom S-Bhf Schöneweide geschrieben, ihn aber unter der Anti-Acta-Demo veröffentlicht.
    2. funktioniert der folgende Link nicht:
    http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=5229635135819678490#editor/target=post;postID=1562589075795521454
    Links von einem Blogpost sehen so aus:
    http://wieczorama.blogspot.com/2012/02/s-bhf-schoneweide.html
    Setzen sich zusammen aus Startseiten-Url/Jahreszahl/Monat/Titel.html
    Desweiteren kannst du in der Kommentarspalte auch verlinken. Das würde dann so aussehen:
    Ich habe Fotos vom S-Bhf Schöneweide gebloggt. Da kann man dann einfach 'raufklicken.
    Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die sprachlichen Sachen gerade gerückt. Du hast ja keinen Blog über die triste Stimmung geschrieben, sondern einen Post (=Beitrag) in deinem Blog und der Bhf heisst nicht Schönewalde, snd Schöneweide. ... Aber dies nur am Rande, um Missverständnisse zu vermeiden. Ich hoffe, dass du jetzt nicht allzu sauer auf mich bist.
    Gruss
    wieczorama Fotoblog

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  4. Was den Kälterekord angeht, hast du dich wohl verlesen: Die 25 Negativ-Grade waren gefühlte (!) Tagestemperatur, bedingt durch eisigen Wind, der schon fast als Sturm durchging. So steht's auch geschrieben. Der tatsächliche Tiefstwert lag bei uns "nur" bei -21°, allerdings nachts, nicht tagsüber.
    In diesem Sinne...

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