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Montag, 16. Januar 2012

Riester-Rente, Teil 1


Es war im Sommer 2004, als das Thema Riester-Rente bei uns Einzug gehalten hatte. Gelockt wurden wir mit den Zulagen, was ich allgemein für unstrittig halte, denn mit insgesamt drei Kindern, für die wir Kindergeld erhalten, läppern sich die Zulagen zusammen. Und da damals wie heute Festanlagen nur mit mickrigen Zinsen belohnt wurden, wurden wir auf einen Postbank-Triselect-Fonds beraten, da Aktien weitaus höhere Renditen versprachen.

Im Lauf der Jahre beschlich uns ein mulmiges Gefühl. Erst die Finanzkrise 2008, als die Aktienkurse an Boden verloren, dann im letzten Jahr die ersten Auswüchse der Euro-Krise, als die Aktienkurse genauso abstürzten. Ich traute mich kaum, mir die Kursentwicklung des Postbank-Triselect-Fonds anzusehen.

Den Fonds hatte uns damals, in 2004, das BHW verkauft. Ein Anruf vom BHW im Sommer letzten Jahres, ob wir zu Bausparverträgen und anderen Themen Beratungsbedarf hätten, kam es uns gerade Recht, und prompt flatterte uns eine junge, freundliche, dynamische Beraterin ins Haus. Unsere Grundidee war, aus dem risikobehafteten Fonds auszusteigen und in eine risikolose Variante zu wechseln. Ein relativ niedriger Zinssatz war uns dabei egal.

Bei insgesamt zwei Beratungsterminen in unserem Hause ging sie sehr strukturiert vor. Wir hockten in unserem Wintergarten, und dabei ließen wir uns durch den Ausblick auf unseren Garten inspirieren, wo die Gurken an Rankgittern hochgeschossen waren und die Tomatenstangen pralle, rote Früchte zeigten.

Als Vorgeplänkel zeigte sie uns die Kontostände auf unseren Bausparverträgen. Dort wollten wir aussteigen, weil uns dieses Konstrukt mit Bewertungszahlen, Bausparsummen und Zuteilungszeitpunkten unhandlich und schwer begreiflich erschien und weil die Zinsen für Bauspardarlehen sich auf demselben Niveau bewegten wie Hypothekendarlehen.

Wir sprachen die junge, freundliche, dynamische Beraterin, deren hellbraunes Haar glatt nach hinten gekämmt war und deren Augen hinter einer fettumrandeten schwarzen Brille hervorlugten, auf unser Kernanliegen Riester-Rente an. Ja, sie bestätigte, die Kursentwicklung des Postbank-Triselect sei nicht gerade üppig, aber da hätte sie etwas viel besseres. Einen DWS-Wertpapierfonds, dort könnten die Fonds-Anteile an Immobilienfonds, Aktienfonds und festverzinslichen Wertpapieren flexibler hin- und hergeschaufelt werden , während bei dem Postbank-Triselect-Fonds bestimmte Mindestanteile stehen blieben müssten. Dies erkläre auch die ungünstige Entwicklung dieses Fonds. Sie präsentierte Hochglanzbroschüren mit eleganten Kurven und knackigen Diagrammen, und legte uns die Antragsformulare für den DWS-Wertpapierfonds, die wir nur zu unterschreiben brauchten, direkt auf den Tisch.

Verständnislos schüttelten wir unsere Köpfe. Wir wären auf der Suche nach einer festverzinslichen Variante, sozusagen das gute alte Sparbuch mit einem grottenschlechten Zins, aber dafür mit den Zuschüssen oben drauf. Ja, das gäbe es auch, stöberte sie in einer dunklen geistigen Kammer herum, das würde aber von den Kunden überhaupt nicht nachgefragt. Und dafür gäbe es auch einen Grund: es würden nämlich Abschluss- und Vertriebskosten einbehalten, und mit dem Festzins, der gegen Null ginge, würde man Verlust machen. Demgegenüber würde die Kursentwicklung des DWS-Wertpapierfonds steil nach oben klettern.

Unser Kopfschütteln wurden wir nicht los. Anstatt dessen kamen wir auf andere Baustellen zu sprechen.

Unsere Bausparverträge wollten wir eigentlich abmanagen, doch ihre Stirn runzelte sich bedenklich. Die Restschuld unserer Hypothek, von der wir ihr vorher erzählt hatten, könnte man mit den bestehenden Bausparverträgen in sieben Jahren ablösen, und dazu müsse das Guthaben auf den Bausparverträgen möglichst hoch sein. Dann könnten in Jahrzehnten altersgerechte Umbauten erforderlich werden, ein weiterer Grund, um die Bausparverträge aufzustocken.

Riester-Rente für unseren Sohn, der in der Ausbildung ist, war eine weitere Baustelle. Die Ausbildungsvergütung unseres Sohnes ist bescheiden, der Staat würde dann die Grundzulage spendieren, das hörte sich vielversprechend an. Meine Frau wusste von den Ansprüchen unseres Sohnes, für mich war dieses Thema neu. Da sie mit dem DWS-Wertpapierfonds bei uns gescheitert war und keinerlei brauchbare Alternativen im Ärmel hatte, verzichtete sie – vorläufig – auf eine intensivere Werberei um unseren Sohn.

Die Baustellen rissen nicht ab. Den Zeiten voller Unsicherheit und nicht gerüstet für Schicksalsschläge, seien wir hilflos ausgeliefert. Dringend sei eine Risikolebensversicherung anzuraten, um für den Fall meines Todes die hohe Restschuld auf unser Haus loswerden zu können. Auf sehr dünnem Eis würde sich unser Sohn bewegen. Bei Unfällen, die zur Berufsunfähigkeit führen, würde er praktisch nichts an Rente bekommen. Um in solchen Fällen Hartz IV zu entkommen, sei eine Unfallversicherung unabdingbar.

Kopfschütteln, das war das Endergebnis dieses Beratungstermins. Sie hatte aber nicht unrecht. Gottseidank fühlte ich mich bei Kräften und gesund und hoffte, durch Sonderzahlungen die Restschuld mit meinem Einkommen abbauen zu können. Wie bei anderen Dingen des Alltags, sind Versicherungen auch eine finanzielle Frage, wie viel Sicherheit man sich für wie viel Geld leisten will oder kann.

Im Folgetermin war die BHW-Beraterin weniger agil und aktiv und preschte vorsichtiger voran, dazu hatten wir sie zuvor zu sehr ausgebremst. Ein paar Dinge mussten wir über uns ergehen lassen, die uns nicht so brennend interessierten, etwa, wie die bestehenden Bausparverträge bespart werden konnten, um unsere Restschuld auf die bestehende Hypothek in sieben Jahren ablösen zu können.

Obschon wir in eine komplett andere Richtung marschierten, interessierte uns, welche Alternativen der Riester-Rente sie aus den verstaubten Kammern ihres Gedächtnisses gekramt hatte. Das war zum einen das Riester-Bausparen, welches wir als eher schlecht einstuften, weil von der Guthabenverzinsung von 1% die Abschlussgebühr wieder abgezogen werden musste. Zum anderen hatte sie noch einen Ansparplan mit konkreten Einzahlungen und Rentenzahlungen für eine Postbank Rente im Gepäck.

Nun hatten wir alle Informationen zusammen, die wir brauchten, um uns ein eigenes Bild zu machen. Parallel dazu hatte sich meine Frau bei der Raiffeisenbank ein Angebot für eine Riester-Rentenversicherung mit konkreten Zahlen machen lassen – ähnlich wie das Angebot der BHW-Beraterin über die Postbank Rente. Nun konnte die Rechnerei beginnen. Darüber werde ich im zweiten Teil erzählen.

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