Der Motor surrte. Leicht und doch schwerfällig, spulten
sich die Rolläden hoch.
Dann der spannende Blick durchs Wohnzimmerfenster: konnte
ich in diesem Jahr eine erste Runde mit meinem Rennrad drehen ? Ich hatte es
mir vorgenommen, doch die Realität war anders, denn nach Wochen, in denen man
die Winterpullover geruhsam im Kleiderschrank lassen konnte, hatte nun der
Winter Einzug gehalten. Eine satte Schicht von Rauhreif hatte unseren Vorgarten
durchdrungen. Eiskristalle glitzerten auf Grasbüscheln, die auf dem Erdboden
zunehmend gewuchert hatten. Die zaghaften Knospen unserer Kletterrose waren wie
mit Puderzucker überzogen.
Zuerst Frühstücken, danach hoffte ich, dass mit zunehmendem
Sonnenschein die Temperaturen aus dem Keller heraus kriechen würden.
Nach draußen getreten, packte mich die frostklare Luft und mir schnellte das Thermometer mit den eiskalten Temperaturen entgegen: es waren klirrende
minus 3 Grad. Dabei gab es auch nichts weg zu diskutieren, denn die Dächer am
gegenüberliegenden Mietsgebäude waren weiß gefroren. So dick wie ein Panzer,
war unser Auto war von einer Eisschicht überzogen. Und die Blüten unseres
Zier-Apfelbaums, die in üppigem Rosa schon die Zeichen des Frühlings gesetzt
hatten, wirkten skurril und wirklichkeitsfremd, denn der Winter hatte wieder
zurückgeschlagen.
Eis kratzen, Auto starten, Heizung und Gebläse einschalten,
beim Bäcker holte ich Brötchen. Mich aufs Fahrrad setzen und zum Bäcker fahren,
das hätte ich bei dieser Kälte niemals gewagt.
Anschließend frühstücken und abwarten, denn ich hoffte, dass
die aufziehende Sonne die Kälte verscheuchte. Einmal mit dem Rennrad durch die
Wahner Heide, rund um den Flughafen, von dieser tollen Strecke durch dieses abwechslungsreiche Naturschutzgebiet, davon träumte ich.
„Hmmm …“
grübelte ich beim Frühstück und ich meinte die Tour mit dem
Rennrad. Wir redeten über dies und das, über Freunde und die Nachbarn. Am
Fernseher erzählte Fritz Fuchs etwas über Steine und Mineralien und wo man
besonders schöne Edelsteine findet. Der Kaffee weckte unsere Lebensgeister, die
Brötchen ließen wir uns schmecken. Später applaudierte im Fernsehen eine
Kinderschar, denn Reinhold Messmer hatte über seine waghalsige Expedition zum
Nordpol berichtet.
„Sieht nicht so doll aus mit der Radtour … „
stellte ich fest, obschon sich ein traumhafter Tag
ankündigte. Nebelschwaden zerfaserten das Sonnenlicht, das in diesen zarten
Schleier hinein schlüpfte. Dann fiel der Nebel abrupt in sich zusammen, die
Reste zerfielen zwischen dem Erdboden, um dann in höheren Schichten aufs Neue
hinab zu gleiten. Ein herrliches Schauspiel !
Unser Rasen war schneeweiß, aber nicht voller Neuschnee,
sondern der Rauhreif formte eine gleichmäßige Fläche wie einen Teppich. Das
Wasser in unseren Regentonnen zeichnete Eisgebilde, so schön wie ein Gemälde.
„Rennrad, das lasse ich besser sein … „ kommentierte ich
kurz und knapp die Wettersituation.
„Wenn ich losfahre, bin ich schnell ein Eisklotz. Lass uns
den Sonntag genießen ....“
Wir lümmelten uns weiter am Frühstücktisch herum, ließen
unsere Beine baumeln und ließen es uns gut gehen.
Hallo Dieter!
AntwortenLöschenDu hattest angefragt wegen dem Foto (das oberste bei Dir) und ich hatte gebeten, meine Fotos nicht mitzunehmen und woanders zu veröffentlichen.
Bitte sei so gut und entferne mein Foto hier von deinem Blog.
Es gibt im www genügend Seiten, auf denen du kostenlose Fotos bekommen kannst.
Danke für dein Verständnis.
LG Berta
Hallo Berta,
Löschenwird sofort gemacht und wird nicht mehr passieren ...
Gruß Dieter
Hallo Dieter, Du schreibst wirklich schön und kurzweilig. Ein toller Erzählstil. Es macht wirkölich Spaß bei Dir zu lesen. Ich liebe solche alltäglichen Geschichten-Leben live. Das mit dem "Bilderklau" ist allerdings nicht so erfreulich, da muss ich den beiden Bloggerinnen zustimmen. Die Bilder sind persönliches Eigentum. Ich nehme mal an, Du hast Dir noch keine neue Digitalkamera gekauft?!
AntwortenLöschenEinen schönen gemütlichen Abend wünsche ich Dir-
Marita
Das hast Du sicher gut gemacht, wenn Du auch die gesunde Bewegung ausgeschlagen hast.
AntwortenLöschenMeine Mutter sagte immer, man muss auch mal nichts machen können, um Geist und Körper auszuruhen. Aber nichts machen geht nicht, dann kreisen eben die Gedanken und der Mund tut seines dazu.
Ich wünsche Dir einen schöne Woche, bei uns liegt Schnee, weiß, dick und schwehr.
liebe Grüße Ulrike
... wird sofort gemacht und wird nicht merh passieren ...
AntwortenLöschenGruß Dieter