Lehrer hatte Sex mit 14
jährigem Mädchen. Freispruch !
Der große FC-Winter-Check …
Die BILD-Zeitung, das ist
normalerweise unterhalb meines eigenen Niveaus, doch an diesem roten Kasten in
Schwarz-Rheindorf, wo man mit Geldmünzen die Zeitung bezahlen kann, stoppe ich
immer, wenn ich mit dem Fahrrad vorbeifahre. Es war eine Schlagzeile im Mai
2009, die mich damals den Atem stocken ließ: DAUM WEG ! Gemeint war Christoph
Daum, der damalige Trainer des 1. FC Köln. Nach Jahren des Jammerns, mit
mehreren Ab- und Aufstiegen konnte der 1. FC Köln mit ihm eine stabile Bilanz
in der Fußball-Bundesliga aufweisen. Nun verließ er seinen Verein und hatte in der
Türkei einen neuen Vertrag unterschrieben. Zufrieden stelle ich fest, dass heute nichts geschehen ist, was mein
Weltbild durcheinander bringt.
Es ist das zweite Mal, dass
ich in diesem Jahr die 18 km mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre. Das Wetter passt,
Handschuhe und eine dicke Jacke reichen bei den Temperaturen aus, der
Rückenwind treibt mich voran. Es ist noch dunkel, und zerzauste Wolkenfetzen
huschen über den endende Nacht.
In Schwarz-Rheindorf bewege
ich mich auf historischem Boden. Römer und Franken haben hier gesiedelt, denn
dieses höher gelegene Areal war in Rheinnähe sicher vor Überschwemmungen. Das
merkt man auf dem Fahrrad, denn vor dem Kasten mit der BILD-Zeitung geht es ein
ordentliches Stück den Berg hinauf. Das Römerlager in Bonn hatte auf der
anderen Rheinseite gelegen, mit einer Fähre konnten die Römer von dem einen
Ufer des Rheins auf das andere Ufer gelangen. Wie in praktisch allen anderen
Römerstädten, wurde die rechte Rheinseite später besiedelt, und genau auf
diesem Flecken Erde befinden sich die allerersten Anfänge.
Auch im Dunkeln beeindruckt
mich die Erhabenheit des Gemäuers. Gekonnt, Stein für Stein und Schicht für
Schicht aus Basalt zusammengefügt, führt die Mauer im Kreis um die Doppelkirche
aus dem 12. Jahrhundert. Die Doppelkirche folgte der Besiedlung durch Römer und
Franken. Auf der Anhöhe gebaut, überragt der Vierungsturm das rechtsrheinische
Stadtgebiet, und im Inneren wurde der Zentralbau zwischen den beiden Chören als
Oktogon nach weltbekannten Vorbildern konzipiert: der Hagia Sophia in
Konstantinopel und dem Aachener Dom. Oktogon, die Zahl acht, soll
Vollkommenheit und göttliche Perfektion im Christentum beschreiben, sie
symbolisiert ebenso die Auferstehung und die Teilhabe Christus an der Taufe.
Mit dem Fahrrad rausche ich
den Berg hinunter, in lockerem Tempo radele ich den Damm hinauf, der von den
Laternenreihen gut ausgeleuchtet wird.
Hier, auf dem Fahrrad, kriege
ich wieder den Kopf frei. Seitdem ich blogge, schwirrt zu vieles in meinem Kopf
herum. Ich will alles auf einmal machen. Die unterschiedlichen Ebenen, was
alles zu tun, zu machen, zu erledigen ist, kriege ich nicht mehr überein. Nun wird alles neu sortiert, bekommt Ordnung und Struktur.
Ich fahre weiter ins Büro und
atme tief und gleichmäßig durch.
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