Um 12:15 Uhr sammelte er die
acht Kinder ein, die am Schwimmkurs 6+ teilnahmen. Einige plantschten bereits
im Wasserbecken, andere musste er noch in der Sammel-Umkleidekabine abholen, wo
sich einige von ihren Mamas oder Papas verabschiedeten. 6+, das hieß, die
Kinder waren 6 Jahre und älter, und jeden Samstag nahm unser kleines Mädchen an dem
Schwimmkurs teil.
Spielerisch ging es los.
Zuerst hüpfen. Nun verwandelten die acht Kinder das Übungsbecken in einen
Flohzirkus, so sehr hüpften sie auf und ab, hin und her, kreuz und quer. Dann
Fangen. Das Gewimmel setzte sich fort, wobei die Jungens immer lebhafter
wurden, bisweilen spritzten sie wild und entfesselt im Wasser herum. Da musste
Andreas für Ordnung sorgen: kräftig hallte seine laute Stimme, um die Jungen in
ihrem Elan zu bremsen, und seine Anweisungen waren deutlich und mit
schneidender Stimme wie beim Militär. Schließlich untertauchen. Die Kinder
steckten ihre Köpfe unter Wasser, was weniger spektakulär ablief.
Ich wusste, unser kleines
Mädchen war bei Andreas in guten Händen. Ich verschwand ins
Erwachsenen-Schwimmbecken. Ich drehte meine Runden. Als Sportart war Schwimmen
nie mein Ding. In der Schule war ich kaum über ein „ausreichend“
hinausgekommen. Vor allem Kraulen hatte ich gehasst, weil ich es nie auf die
Reihe bekommen hatte, meinen Kopf in der richtigen Bewegung zu drehen und zu
wenden und gleichzeitig mit den Händen schlagfertig voran zu preschen. Früher
war ich auch gejoggt, in den letzten Jahren gilt meine Leidenschaft
ausschließlich meinem Rennrad, denn da sieht man wahnsinnig viel von der
Landschaft, man gewinnt einen solchen Radius und einen solchen Weitblick, wie
dies beim Schwimmen nie und nimmer möglich ist. Dennoch genoß ich es, ungestört
zu sein, abschalten zu können, an nichts zu denken. Ich schwamm meine Bahnen
auf und ab.
Von Zeit und Zeit warf ich
einen Blick ins Übungsbecken. Mit dem Schwimmbrett sprangen die Kinder ins
Becken, danach paddelten die Beine fließig vorwärts und so manches Kind machte
bereits ohne Andreas Mithilfe die richtigen Schwimmbewegungen.
Ich schwamm weiter und spulte
meine Bahnen herunter. Das Schwimmbecken war nur mäßig gefüllt, und irgendwie hatte
ich den Eindruck, dass sich außerhalb des Beckens viele langweilten. Der
Bademeister schritt dieselbe Strecke auf und ab, ohne dass er –
glücklicherweise – zum Einsatz kam. Auf den Liegestühlen hatten sich ältere
Damen mit nicht unerheblichem Übergewicht platziert und dösten vor sich hin. Waren
sie wasserscheu ? Ware es auf den Liegestühlen gemütlicher wie zu Hause ? So
monoton, wie das Muster der Fliesen über die Wände strich, so stupide, wie die
Farben der Fliesen von Ultramarinblau über Blaßgelb nach Ocker wechselten, kam
mir das Auf und Ab der Bahnen genauso langweilig vor. Dennoch fühlte ich mich
entspannt. Mit seichten, ruhigen Bewegungen plätscherte ich vorwärts.
Unweigerlich tickte die
Schwimmbaduhr mit dem schwarzen Ziffernblatt vorwärts. Als der Minutenzeiger
die 13 auf der Uhr verlassen hatte, endete die heutige Schwimmstunde. Der
Schwimmlehrer Andreas verabschiedete die Jungs und Mädchen, er wünschte allen
einen schönen Tag. Die Kinder verflüchtigten sich. Unser kleines Mädchen fühlte
sich auch ohne Schwimmlehrer im Wasser pudelwohl, sie plantschte herum, sie
wollte noch einmal, noch zweimal, noch dreimal auf die Rutsche, wobei ich sie
auffangen sollte. Ich hatte Mühe, sie aus dem Wasser heraus in die Dusche
hinein zu verfrachten.
Die Schwimmstunde war zu
Ende. Auf ein Neues. Nächsten Samstag.
ja, diese Schwimmbäder sind immer was langweilig... auch hier bei mir!
AntwortenLöschenIn Stuttgart meiner Heimatstadt gibt es diese Minralbäder Modern und nicht so langweilig richtig wohlfühl tuend für die Seele.
Es ist schön wenn man sieht wie sie begeistert die Kinder, heut zu Tage gehen viel zu wenige mit ihren Kindern oder Enkeln ins Schwimmbad.Auch zuwenige lernen das schwimmen, das ist schade weil das ist eine Sprotart für Jung und Alt. Ich freue mich schon wenn ich umgezogen bin und wieder schwimmen gehe so richtig. Hier bei mir ist Freibad furchtbar lange weg und nicht schön und das Schwimmabd miniklein und den gangen Tag mit Schulklassen voll.
Ich wünsche euch noch viel Spass zusammen!
Lieben Gruss Elke
Ich bin dazumal auch mit meiner Tochter in die Schwimmhale gefahren, auch andere Mädchen aus der Klasse waren dabei, aber gelernt hat sie es nicht dort, sondern im Schwimmlager im Sommer im Freibad, ging es ganz allein und sie schafte dort in null komma nichts gleich die Schwimmstufe, es hat einfach mehr Spass gemacht.
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende wünsche ich der Familie und Dir, liebe Grüße Ulrike
toll beschrieben. Ich kann mir alles richtig bildlich vorstellen.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende wünscht Heidi-Trollspecht
...als wäre ich dabei gewesen:o)
LöschenSehr greifbar geschildert, deine Erinnerung.
Toll!!
Viele Grüße, Line
Lieber Dieter, ich habe für dich was wenn du mal bitte auf meinen Blog kommen würdest!
AntwortenLöschenLieben Samstaggruss Elke
Allein wegen Andreas sollte frau vielleicht doch mal wieder ins Schwinnbad gehen *lach*
AntwortenLöschenAuf jeden Fall ist man als Eltern beruhigt, wenn die Kleinen in guten Händen sind und man sich keine Sorgen zu machen braucht und eure Tochter scheint sich in dem Schwimmkurs einfach wohl zu fühlen und wohl auch im Wasser allgemein.
AntwortenLöschenEin toller Bericht wieder von dir, Dieter, über diesen Ausflug ins Schwimmbad. :-)
LG Christa