Health Award
Die ersten vier Wochen sind
nun vorbei, dass alle sportlichen Aktivitäten erfasst werden und in
Kilokalorien umgerechnet werden. In unserer Abteilung nehmen insgesamt 20
Arbeitskollegen an diesem„Gesundheits-Preis“ teil. Die Sieger-Teams sollen mit
einem Überraschungs-Event belohnt werden sowie mit Geldbeträgen, die an einen
sozialen Zweck gespendet werden sollen. Als Radsportbegeisterter bin ich
alleine auf weiter Flur. Die meisten halten sich in Fitness-Studios fit, es
sind aber auch einige Jogger oder Halbmarathon-Läufer dabei. Die Teilnehmer
sollen ein Tagebuch führen und dies durch Fotos dokumentieren. Dadurch hat sich
beim Fotografieren der Blickwinkel verschoben: ich fotografiere nicht mehr das,
was ein interessantes Thema für einen Blog hergibt, sondern durch Ortsschilder,
Hinweisschilder oder sonst wie mitsamt Fahrrad eindeutig zuordenbar ist, um die
gefahrenen Kilometer nachzuweisen. Die Motive für die Foto-Blogs sind mir zwar
noch nicht ausgegangen, die unterschiedlichen Blickwinkel schließen sich aber
einander aus. Die Auswahl ist mittlerweile riesig, bei denen mein Fahrrad mit
eindeutig identifizierbaren Hintergrundmotiven kombiniert ist.
Kunden der Deutschen Post
Mein Bruder arbeitet in einem
Postamt am Schalter und hat sich auf seinem Arbeitsplatz mit verschiedensten
Kundenanliegen auseinander zu setzen. Selbst nutze ich in meiner eigenen Firma
gerne Gelegenheiten, mich in ein Call-Center zu begeben und etliche
Kundengespräche an der Telefonanlage mitzuhören. Diese Kollegen in den Call-Centern
bewundere ich, wie sie über den ganzen Tag hinweg dem Druck des Kunden
ausgesetzt sind und wie sie insbesondere damit umgehen. Eine Reihe von Kollegen
habe ich dort erlebt, denen es gelingt, Kunden durch freundliches Auftreten und
durch fachliche Kompetenz zufrieden zu stellen, wenn diese sich zu Recht
beschwert haben. Ich habe dort gelernt, dass der Umgangston gegenüber dem
Kunden vieles bewirkt sowie eine fundierte Recherche, wie dem Kunden in seiner
Situation geholfen werden kann. Es hat durchaus Fälle gegeben, die nicht zur
Zufriedenheit des Kunden gelöst werden konnten. Bei den Kunden der Deutschen
Post fällt mir auf, dass der Anteil von Hartz IV-Empfängern, Ausländern aus
allen Ecken der Welt oder Menschen mit finanziellen Engpässen überproportional
hoch ist. In Fällen, in denen die Anliegen nicht zur Zufriedenheit des Kunden
gelöst werden können, wird dieses Kundenklientel massiv, droht, wird frech, zeigt sich
unnachgiebig, wird vulgär. In einem Fall, in dem einem Kunden kein Geld wegen
Kontoüberziehung ausgezahlt werden konnte, drohte dieser meinem Bruder: „ … ich
brauche Geld … ich brauche was zum Bumsen …“. In einem anderen Fall, als ein
Kunde nicht warten wollte, weil die Warteschlange bis zur Straße stand, zog
dieser seine Hose herunter und machte auf dem Fußboden sein Geschäft.
Ökowelle und Ökosiegel
In meinem Blog „Ethik und Konsum“ hatte ich thematisiert, wie sehr der Verbraucher in die Irre geführt
wird bei Öko-Produkten. In einem Artikel in der letzten Wirtschaftswoche wurde
nun das Dickicht von Öko-Produkten durchforstet. Das Ergebnis war
niederschmetternd. Es gibt einen regelrechten Wildwuchs von Öko-Siegeln, für
die es keine durchgängigen Regeln gibt, nach welchen Kriterien diese vergeben
werden dürfen. Den Unternehmen geht es nur darum, dass irgendetwas mit Grün
oder Öko auf der Verpackung erscheint, unabhängig davon, ob die Botschaft
überhaupt stimmt.
Beispiele für solche
Öko-Lügen sind:
- die Bio Aloe-Vera
von Nivea enthält Zutaten auf Erdölbasis
- wenn man die im
Handel erhältlichen Textilien aus Biobaumwolle von C&A und H&M weltweit
zusammenzählt, ist das Volumen an Biobaumwolle deutlich größer als die
weltweit angebaute Biobaumwolle
- Öko-Küchenrollen
oder Öko-Klopapier enthalten zu einem gewissen Anteil Papierfasern aus Tropenholz
- ALDI und REWE
hatten kompostierbare Plastiktüten in den Handel gebracht, die in
Kompostieranlagen nicht verrotteten.
Ein Beispiel dafür, dass die
gesamte Öko-Bilanz betrachtet werden muss, ist die Diskussion um den Bio-Sprit
E10. Einerseits fällt CO2 in den Ölraffinerien weg, andererseits wird in der
Dritten Welt tropischer Regenwald gerodet, um Palmöl oder Zuckerrohr anzubauen.
Kontrollinstanz sind Institutionen wie die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace
oder der BUND. Ihnen ist es gelungen, die eine oder andere Öko-Lüge zu
entlarven und die Produzenten zu bewegen, diese Produkte vom Markt zu nehmen.
Doch sie stoßen auf eine der Grundprobleme unserer Wirtschaftsordnung: die
Schar derer, denen solche Öko-Lügen nützen, ist größer als die Schar derer, die
den Aufstand proben und Sand ins Getriebe streuen.
Islamische Moschee in
Köln-Ehrenfeld
Im WDR-Fernsehen wurde eine Dokumentation
über den Bau der Moschee gezeigt, die die größte Moschee in NRW sein wird.
Infolge baulicher Änderungen hat sich die Fertigstellung über mehrere Jahre
verzögert; sie soll nun ca. Mitte 2013 fertig gestellt sein. Vor dem ersten
Spatenstich gab es in der Öffentlichkeit eine breite Diskussion und es regte
sich auch heftiger Widerstand – dementsprechend ablehnend äußerte sich zum
Beispiel der Schriftsteller Ralph Giordano. Umfragen zeigten, dass die Mehrheit
der Bevölkerung den Bau durchaus begrüßte und als Zeichen der Integration sah. Da
ich selbst drei Jahre in Köln-Ehrenfeld gewohnt habe, hat mich das
Zusammenleben von Deutschen und Ausländern, bewegt. Der Ausländeranteil ist
hoch, sie kommen aus fast der ganzen Welt. Im Gegensatz zu den kleineren
Strukturen in Klein- oder Mittelstädten wird in Köln alles durchmischt. Eine
Ghettoisierung wie anderenorts findet hier nicht statt. Iraker, Türken,
Italiener, Chinesen, Greichen, Afrikaner, alles existiert gleichwertig
nebeneinander und kaum etwas isoliert sich. Man wird überproportional wenige
bis zu den Augen verschleierte Frauen sehen. Grundsätzlich bin ich
Islam-skeptisch, aber an dieser Stelle setzt die Moschee genau das richtige
Zeichen.
Ärger mit dem früheren
Vermieter
Nachdem unser großes Mädchen
ausgezogen ist, hat sie Ärger mit ihrem früheren Vermieter. Er hat von ihrer
Kaution eine Nachreinigung abgezogen, weil die Wohnung angeblich nicht sauber
genug war, dann Kosten für eine überproportionale Benutzung der Waschmaschine,
schließlich hat er 50 €, die laut Mietvertrag für Renovierung einbehalten
werden dürfen, nicht mit den tatsächlichen Renovierungskosten verrechnet,
sondern diese oben drauf gepackt. Ich komme auf ca. 150 €, die wir nachfordern
wollen. Frage: gibt es unter Euch Bloggern jemanden mit juristischen
Kenntnissen ? Unsere nächsten Schritte wären: Nachforderung stellen, Frist
setzen, mahnen, Mahnbescheid erwirken (wenn Vermieter nicht zahlt). Und dann
ginge es Richtung Rechtsanwalt oder Gericht – aber wir haben keine
Rechtsschutzversicherung. Da werden die 150 € Nachforderung schätzungsweise
durch die Kosten für den Rechtsanwalt wieder „aufgefressen“, wobei ungewiss
ist, ob wir sie an irgendeiner Ecke über die gerichtliche Durchsetzung der
Forderung wieder zurück bekommen. Für 110 € dem Mieterbund beitreten, das hatte
ich noch im Internet gefunden (150 € minus 110 € ist fast ein Nullsummenspiel).
Evtl. ist die Verbraucherberatung für Studenten kostenlos – das habe ich aber
nur gehört. Kann mir jemand einen Tipp geben ?
Hallo Dieter,
AntwortenLöschenmein Tipp wäre, dass Deine Tochter zum zuständigen Amtsgericht geht und sich einen Beratungsschein ausstellen lässt, als Studentin wird sie ihn wahrscheinlich erhalten. Damit kann sie zu einem Fachanwalt für Mietrecht gehen und sich beraten lassen.
Mietervereine beim DMB kosten 60,00 € im Jahr, es wäre also zu überlegen ob es sich für Deine Tochter lohnt dort beizutreten.
Solltest Du weitere Fragen haben, kannst Du mich gerne über mein
Kontaktformular
kontaktiren.
Ich hoffe Deine Tochter wird einen Weg finden, um an Ihr Geld zu kommen.
Viele Grüße
Nachtfalke
Sorry hier der Link zum Kontaktformular:
AntwortenLöschenKontaktformular
http://www.nachtfalke-nrw.blogspot.de/p/nachricht-mich.html
Nachtfalke
Ich drücke die Daumen, dass du zu den Siegern gehören wirst. Fleiß und Schweiß müssen belohnt werden :-)
AntwortenLöschenZu deiner Rechtsfrage kann ich leider nichts beisteuern, außer, dass der Mieterschutzbund dir erst einen Rechtsbeistand stellt, wenn du mindestens x-Monate Mitglied bist. Aber wir hatten auch einmal ein kostenloses Gespräch dort wegen eines damaligen Vermieters. Unser persönliches Empfinden damals "wir waren kein Mitglied und so waren die Bemühungen von deren Seite uns zu helfen, recht gering".
Hab noch eine schöne Woche :-)
In einigen Städten bieten Jura-Studenten kurz vor dem Abschlussexamen kostenlose Rechtsberatungen als Übung bzw. zur Rekapitulation des Erlernten an. Evtl. mal beim AStA nachfragen.
AntwortenLöschenDa du zumindest die gereinigte Übergabe und die Renovierung auch nachweisen musst, hoffe ich, dass ihr Fotos gemacht habt. Bei Aussage gegen Aussage, wird im Zweifel der Angeklage, sprich Vermieter, freigesorochen.
Ich drücke euch aber die Daumen!
LG Arti
Zum Thema Kundenservice: Sind wir nicht alle so komisch fordernde Kunden wie die bei der Post, Du auch! Dein Bruder ist zu bedauern und zu bewundern, uns Kunden ertragen zu müssen.
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