Einmischungen
Der Streit mit unserer Bekannten, die sich ständig eingemischt
hat, wir würden uns um den Gesundheitszustand unserer Kleinen nicht kümmern,
ist zunächst weiter eskaliert. Zuletzt bemängelte sie blaue Flecken an dem Knie
unserer Tochter. Meine Frau entgegnete daraufhin, ihre Tochter hätte unsere
Tochter geschubst, wodurch sie auf den Boden gefallen sei. Dies hatte unser
kleines Mädchen so erzählt. Ungefähr eine Stunde später, rief die Mutter Wut
entbrannt bei uns an, dies würde nicht stimmen, Ihre Tochter habe gar nicht
geschubst. Und überhaupt wolle sie nichts mehr mit uns zu tun haben. In einem
anderen Zusammenhang hatte meine Frau mit der Klassenlehrerin über die Drohung
der Bekannten gesprochen, das Jugendamt einzuschalten. Daraufhin hatte die
Klassenlehrerin ein gemeinsames Gespräch vorgeschlagen. Als sich nun die
Klassenlehrerin wegen des gemeinsamen Gespräches bei der Bekannten meldete,
lenkte unsere Bekannte ein. Abends kam sie mit einer Flasche Sekt zu uns, sie
entschuldigte sich für alles. Sie meinte, man könne dies beiderseitig ohne
Beteiligung der Klassenlehrerin regeln. Die Entschuldigung haben wir
angenommen. Ich gehe aber davon aus, dass sich der Ursprungszustand kaum wieder
herstellen lässt. Vom Ablauf her war es kein Gespräch, sondern ein Monolog, bei
dem wir aufpassen mussten, nicht mit Worten überrollt zu werden. Dann schwangen
Untertöne mit, „sie habe sich missverständlich ausgedrückt“, „unser Mädchen
geht unbeholfen“ oder „sonst habe es durchaus geholfen, den Dingen Nachdruck zu
verleihen“, die uns gezeigt haben, dass ihre Einstellungen dieselben geblieben
sind. Wir werden abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Den Termin mit der
Klassenlehrerin hat meine Frau storniert.
Den Tag der Leitlinien
… haben wir in unserer Firma im letzten Jahr eingeführt und
in diesem Jahr wiederholt. Die Leitlinien definieren das Zusammenwirken in unserer
Firma, sie stellen Regeln der zwischenmenschlichen Umgangsformen dar und bilden
eine gemeinsame Unternehmenskultur.
Die Schlagwörter der Leitlinien lauten:
- Kunden begeistern
- Integrität und Wertschätzung leben
- offen zur Entscheidung – geschlossen umsetzen
- an die Spitze – Leistung anerkennen und Chancen bieten
- auf mich ist Verlass
In demjenigen Teil unserer Firma, wo ich arbeite, klappen
die zwischenmenschlichen Umgangsformen bestens. Manchmal wünsche ich mir, diese
Leitlinien in unsere Familie zu übertragen – Begeisterung, Wertschätzung oder
Zuverlässigkeit vermisse ich dort mehr als in unserer Firma. Der Tag der
Leitlinien wurde in unserer Firma auch mit dem Hintergrund eingeführt, Kosten
zu sparen. Sonst haben wir bei unseren Firmen-Events teure Tagungsräume in
Hotels angemietet. In mittelmäßiger Qualität haben wir dort zu Mittag und zu
Abend gegessen. Und die Strategie und die Botschaften, die uns die
Unternehmensführung vermitteln wollte, sind nur bedingt angekommen. Nun haben
wir am Tag der Leitlinien eine Grillhütte im Kottenforst angemietet. Würstchen
und Fleisch sind aus dem Unternehmensbudget bezahlt worden, Salate haben wir
selbst mitgebracht. Einige Spiele haben wir gemacht – zum Beispiel das
Leitlinien-Angeln. Daraus haben wir in Puzzlestücken die fünf Leitlinien
zusammenfügt. Außerdem wurden fünf Gruppen gebildet, von denen jede Gruppe eine
Leitlinie als Pantomime darstellen musste. Wie im letzten Jahr, war dies eine
gelungene Veranstaltung, die allen Spaß gemacht hat.
Wochenzeitungen
Ich habe einen gewissen festen Rhythmus, in denen ich
Zeitungen lese. 1x monatlich den Spiegel, 1x monatlich die Wirtschaftswoche,
alle 1-2 Monate den Nouvel Observateur aus Frankreich, jeden Samstag den
General-Anzeiger (Tageszeitung). Auf die Wirtschaftswoche habe in der letzten
Woche verzichtet, weil mir die ganzen Wirtschaftsthemen zu schnelllebig sind. Wirtschaftsthemen
interessieren mich grundsätzlich, weil ich BWL studiert habe. Momentan entsorge
ich meine Manager-Magazine, wobei ich mir einige grundlegende Artikel kopiere,
um diese vielleicht irgendwann in meinem Blog zu platzieren. In der letzten
Woche habe ich festgestellt, dass ich Bücher gegenüber Wochenzeitungen einen
höheren Stellenwert einräumen sollte, weil Bücher großflächigere Zusammenhänge
vermitteln können. Wochenzeitungen sind letztlich ein Flickenteppich von sehr
heterogenen Themen, zu denen man jeweils einen unterschiedlichen Zugang finden
muss. Zu vieles vergesse ich viel zu schnell. Den Spiegel werde ich sicherlich
weiterlesen, um zumindest 1x pro Monat über eine gewisse Menge von Tagesthemen
informiert zu sein (im Fernsehen und im Radio laufen bei uns nicht ständig
Nachrichtensendungen), wenngleich ich mich für den Politikteil nicht sonderlich
interessiere. Die Tageszeitung finde ich auch wichtig, weil man über die
direkte Umgebung informiert wird und weil so manche interessante Geschichte
dahinter steckt. In jedem Fall beabsichtige ich, den Mix, was ich so lese, in
Richtung Bücher zu verschieben.
Tippeltouren
Peter Squentz hat in den 90er Jahren begonnen, für den Kölner Stadt-Anzeiger Wandertouren unter dem Thema "Tippeltouren" zu schreiben. Diese Wandertouren führen in die Mittelgebirgslandschaft rund um Köln, vor allem in die Eifel, das Bergische Land und den Westerwald. Um näheres über das Siebengebirge zu erfahren, das ich nicht erwandert, sondern erradelt habe, habe ich die Tippeltouren über das Siebengebirge in Buchform gekauft. Das Buch umfasst insgesamt 23 Tippeltouren (mit Grafschaft und Drachenfelser Ländchen). Viele Touren sind übersichtlich, sie führen über ca. 10 km, sie lassen sich in ca. 3 Stunden erwandern und führen zu landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, von denen ich viele nicht kenne. Diesem Phänomen begegne ich übrigens des öfteren beim Bloggen, dass ich nämlich viel zu wenig von meiner eigenen näheren Umgebung weiß. Die Erzählform von Peter Squentz fasziniert mich, viele kleine Geschichten bzw. Anekdoten zu erzählen und diese mit der Strecke der Wanderung aneinander zu reihen. Ich hoffe, dass ich es schaffe, die eine oder andere Strecke aus dem Buch durch das Siebengebirge zu wandern.
Bei einem Treffen mit früheren Arbeitskolleginnen wurde meiner Frau von einem schusseligen Rentner erzählt. Der Renter hatte 10.000 € auf seinen Sparkonten und hatte sie Bar abgehoben, um sie auszugeben oder anderen sinnvollen Zwecken zuzuführen. Um möglichst unauffällig zu erscheinen, führte er sie in einer Plastiktüte mit sich. Er spazierte an den Rhein und setzte sich auf eine Bank. Als er aufstand und die Bank verließ, war er so schusselig, dass er die Plastiktüte mit dem Geld vergaß. Dies bemerkte er erst eine Zeit lang später, und als er zu der Bank zurückkehrte, war die Plastiktüte verschwunden. Am nächsten Tag ließ er in sämtlichen Tageszeitungen und Wochenblättern Anzeigen drucken, dass der Finder der Plastiktüte mit den 10.000 € gesucht wird. Bislang hat sich niemand gemeldet.
hm....jemand feiert ganz ordentlich mit den 10000€!!
AntwortenLöschendie Einmischung...ich finde es total doof wenn Eltern sich auf dieser art einmischen,und alles durcheinander bringen.Wegen ein oder 2 schups,also...furchtbar!!!Kinder wissen schon besser mit wem sie spielen wollen-))
ich wünsche einen schönen abend,ohne schubserei..-)))
Hallo Dieter
AntwortenLöschenMit dieser Mutter habt ihr aber viel Ärger...hoffe das sich das alles wieder einrenkt und zum Guten wendet.
Die Leitlinien in der Firma, ne gute Sache wie sich heraus stellt, finde ich super. Ob sich das so einfach auf die Familie übertragen lässt...wer weiß, der liebe Alltag...
Ich habe eine Tageszeitung um informiert zu sein. Über Wirtschaftsdaten informiere ich mich online bei meiner Bank, die hat ein großes Portal, da kann man alles abrufen.
Diese Wanderstrecken in Schriftform sind ne tolle Sache, da habe ich schon viele interessante Strecken entdeckt. Kennst Du eigentlich den Rheinstieg auch eine tolle Strecke auch in Etappen zu wandern.
Bin ja mal gespannt ob der Rentner sein Geld zurück bekommt...
Liebe Grüße und gute Nacht
Angelika
du schreibst so richtig aus dem Leben. So ist es.
AntwortenLöschenIch wünsche dir eine schöne Woche - lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Was diesem Rentner passierte, dürfte wohl kein Einzelfall in dieser Art sein, leider. Ich denke mal nicht, dass er sein Geld jemals wieder sehen wird.
AntwortenLöschenIch danke dir noch zu deinem Kommentar auf meinem Blog zum Thema Kiesgruben. Bei uns wird in dieser Hinsicht wirklich viel getan und diese Löcher wieder aufgefüllt und für Mensch und Tier nutzbar gemacht. Ich finde das wirklich vorbildlich. :-)
Liebe Grüße und eine schöne neue Woche wünsche ich dir. :-)
Christa
Lese erstmals von der Frau, aber es erstaunt mich nicht wirklich. Leider gibt es zu viele Menschen die meinen sich einmischen zu müssen und einen absoluten Blödsinn von sich geben. Hoffe mal ihr bekommt das geregelt, wobei ich die Lösung die Klassenlehrerin hinzuzuziehen eigentlich nicht schlecht finde. Erst einmal bekommt sie die Kids in der Schule mit und ferner eine dritte Peson als Zeugen ist auch nie schlecht.
AntwortenLöschenDas Geld wird bestimmt weg sein...da ist die Frage an das eigene Gewissen gefragt.
Dir einen tollen Tag und herzliche Grüssle
Hallo Dieter
AntwortenLöschenes gibt leider immer wieder solche und solche Eltern. Da wir mit unserem Filius und seiner Schule bzw deren Klassenkameraden auch sehr viele Probleme haben mussten wir auch irgendwie einen Weg finden um da ein wenig Ruhe reinzubringen. Mittlerweile handhabe ich es so dass ich bei SCHWERWIEGENDEN Dingen, wie absichtliches Schubsen mit offenen blutenden Wunden als Folge, oder Schläge mit nachweislich größeren Hämathomen, da greife ich dann auch schon mal zum Telefon und rufe die betreffenden Eltern an, bzw schnack mit dem jenigen ders verursacht hat. Meistens muss ich sagen dass diese Eltern oder die Bengels auch recht einsichtig sind, und ein Entschuldigung dann auch ausreicht. ( Nur damit es nicht falsch verstanden wird, ich mach das wirklich NUR bei RICHTIG SCHWEREN KÖRPERLICHEN Dingen ).
Nun ja, und als es richtig schlimm wurde, sich alles häufte und der Filius nicht mal mehr zu Schule wollte, bzw nur noch mit Bauchweh in die Schule ging, haben wir einen Termin mit dem Klassenlehrer UND der Schulleitung vereinbart und ein sehr langes intensives Gespräch geführt. DAS hat geholfen. Der Lehrer hat dann auch die Klasse zusammengetrommelt und auch mit denen sehr intensiv gesprochen, und seither ist es zwar noch nicht optimal aber deutlich entspannter.
Also ich muss sagen der Weg über einen Klassenlehrer oder über eine Vertrauensperson ist nicht immer der verkehrteste :)
Oh der arme Renter. Da wollte er so vorsichtig sein und verliert dann doch alles :( Ich denke nicht dass er sein Geld nochmal zurückbekommt, denn die Dreistigkeit der heutigen Menschheit ist leider dazu veranlagt das Geld einzubehalten und sich keinen Kopf um denjenigen zu machen der es verloren hat.
Einen schönen Tag wünsche Dir die
Rebellin :)
Hallo Dieter,
AntwortenLöschenich bin ehrlich gesagt, ziemlich sauer, was fällt dieser Frau ein. Ich kann so etwas nicht leiden, jeder soll sein Leben so führen, wie es ihm gefällt. Was will sie mit dem JA ? Ihr kümmert euch doch um eure Kinder! Warum müssen sich Menschen immer einmischen. Natürlich sollte man im Leben Zivilcourage haben und auch wenn es nötig ist Behörden einschalten. Aber doch nicht aus einem Streit heraus. Mit so etwas zu drohen, als Druckmittel, finde ich ungeheuerlich.
Lg
Barbara
Hallo Dieter,
AntwortenLöschenblaue Flecken am Knie? Na, welches normale Kind hat die denn nicht?
Beim Spielen fällt man hin, das Knie fängt es auf. Das ist doch kein Grund, sich einzumischen?
Sowas ist sehr ärgerlich. Ich hoffe, ihr müsste dieser Frau nicht allzu oft über den Weg laufen.
VG
Elke
Hallo Dieter,
AntwortenLöschendas Buch mit den Tippeltouren ist prima. Viele wurden bereits im Stadt-Anzeiger veröffentlicht und einige habe ich auch schon "abgearbeitet" :). Viel Spaß damit.
Wir haben Wiwo und Spiegel im Abo, ich lese zwar nicht immer alle Artikel, aber viele der Hintergrund-Infos, die Tageszeitung und TV nicht liefern, möchte ich nicht missen.
Liebe Grüße Arti
Sorry, ich bleibe dabei ... die "Bekannte" mit ihrer Tochter hat nicht alle Tassen im Schrank. Ich hoffe, die Wogen glätten sich soweit, dass man sich gegenseitig einfach zukünftig ignorieren kann, denn so jemanden möchte man doch als Bekannte eigentlich gar nicht zurückhaben.
AntwortenLöschenTippeltouren ... also das Buch klingt interessant. Ich denke, dass wäre auch was für mich, denn es geht mir wie dir. Eigentlich kenne ich unsere Umgebung zu wenig und schließlich wohne ich seit meiner Geburt hier in der Gegend.