Die Melodie von Lana del Rey „Summertime Sadness“ ließ mich
aufblühen. Bei unserem Bodensee-Urlaub hatte SWR3 dieses Stück in
Endlos-Schleifen gespielt, so dass es nicht mehr aus meinem Kopf verschwand.
Sonne, Urlaub, mit der trägen Stimme von Lana del Rey hatte ich ein Stück
laissez-faire verbunden: sich gehen lassen, tun, was einem Spaß macht, die Zeit
genießen.
Nun, im September, hält das schöne Wetter durch. Die Sonne
lächelt vom Himmel. Die Wärme zeigt Durchhaltevermögen, so dass ich mich in luftiger Bekleidung frei fühlen kann kann. Noch schöner: die Hitzewellen sind
definitiv vorbei, die Wärme hat sich in den erträglichen Zonen eingependelt.
Trotz Arbeit und trotz Alltag: mit der Sonne verbinde ich mit dem September
noch ein Stück Urlaubsstimmung, die sich vom Bodensee ins Rheinland gerettet
hat.
Licht und Konstanz – dass meine Stimmungen kaum Schwankungen
unterworfen sind, das gilt nicht mehr uneingeschränkt für den September. Dazu
ist zu sehr spürbar, dass die Tage kürzer werden. So kann es morgens geschehen,
dass ich je nach Bewölkung Licht am Fahrrad einschalten muss, wenn ich ins Büro
fahre. Da mein Rennrad ohne Licht ist, muss ich das Trekking-Rad nehmen. Was
nicht weiter tragisch ist. Im Gegenteil: wenn die Sonne morgens immer später
aufgeht, werde ich dafür entschädigt mit Sonnenaufgängen, die ich auf dem
Fahrrad Live miterleben kann. Wenn sich von zartgelb bis feuerrot das komplette
Farbspektrum ergießt, wenn Wolken in Farben eintauchen, als ob sie gemalt
wären, wenn der Moment voller Spannung knistert, dass sich ein erstes Stückchen
Sonne bei wolkenlosem Himmel über den Horizont geschoben hat. Später, wenn der
Tag angebrochen ist, imponieren mich diejenigen Momente, wenn die Sonne voller
Wucht über der Kulisse des Rheins mit dem Siebengebirge steht.
„Kiss me
hard before you go
Summertime sadness
I just wanted you to know
That baby you're the best
I've got that summertime, summertime sadness
Got that summertime, summertime sadness
Got that summertime, summertime sadness"
Nein, der Sommer hat sich noch nicht mit sadness, Traurigkeit oder Melancholie verabschiedet. Die Farben in der Natur tragen eine erste Ankündigung des Abschieds. Gelb, orange, rot, braun, flackern die Farben in einem satten Unterton. Am Wegesrand in Sträuchern, denen ich sonst desinteressiert hinterher schaue, mogelt sich das dezente Rot von Hagebutten, Felsenmispel oder Jungfernrebe hinein.
Summertime sadness
I just wanted you to know
That baby you're the best
I've got that summertime, summertime sadness
Got that summertime, summertime sadness
Got that summertime, summertime sadness"
Nein, der Sommer hat sich noch nicht mit sadness, Traurigkeit oder Melancholie verabschiedet. Die Farben in der Natur tragen eine erste Ankündigung des Abschieds. Gelb, orange, rot, braun, flackern die Farben in einem satten Unterton. Am Wegesrand in Sträuchern, denen ich sonst desinteressiert hinterher schaue, mogelt sich das dezente Rot von Hagebutten, Felsenmispel oder Jungfernrebe hinein.
Noch überwiegen Anfang September die Grüntöne, doch Pappeln
und Weiden haben ihre ersten Blättern verloren. Dort sind die Zeichen des
Herbstes unübersehbar, wo welkes Laub die Grasflächen vereinnahmt. Zu Haufen
zusammengefegt, rückt das Herbstlaub sogar bedrohlich nahe, doch noch zeigt die
Wärme Durchhaltevermögen und Kraft. Auch der Nebel hat sich in der letzten
Woche zu den Zeichen des Herbstes gesellt. Vom Rhein her schwappte der Nebel in
Schwaden hinüber. Die Dunstwolke verteilte sich in der Parklandschaft, legte
sich als lähmende Masse über die Bäume, zäh und ohne Luftbewegung erstarrte das
Blattwerk. Das war bisweilen gespenstisch, wie sich Spaziergänger und Jogger
aus dem Dunstkreis heraus schälten und später auf mysteriöse Weise wieder im
Nebel verschwanden.
Im Wahnsinnstempo werden die Tage kürzer. Die Stimmungen
können sich schlagartig verändern. September, Oktober, der Herbst steht vor der
Türe. Die Jahreszeit von Licht und Konstanz ist bereits jetzt vorbei.
Hallo Dieter
AntwortenLöschenDas hast Du schön beschrieben.
Ja die Tage werden rasant kürzer und morgens steigt der Nebel hoch, doch noch hat die Sonne tagsüber die Kraft, das es ein herlicher Tag wird. Zum Wochenende soll es noch einmal richtig warm werden.
Die Blätter verfärben sich und das Laub auf den Strassen künden den nahenden Herbst an.
Hab noch einen schönen Abend und liebe Grüße
Angelika
Ich mag es auch sehr. Und obwohl es wirklich gefühlt in der Endlosschleife lief (höre hier auch viel SWR3, wo ich 1live nicht mehr habe - ist aber nicht das gleiche), habe ich es mir noch nicht über gehört.
AntwortenLöschenAber ich finde es ein bisschen traurig und melancholisch. Eigentlich wirklich ein Herbstlied und keins für den Sommer.
Grüße! N.
ja - wieder sehr schön ge(be)schrieben - und dazu die tolle Musik. So kann der September bleiben :-)
AntwortenLöschenlieber Gruß von Heidi-Trollspecht
der Herbst kann was wunderbares auch sein sehr zum kuscheln dem anderen, die Nähe der Familie und auch das Licht das man sich anzünden dann kann und die bunten Farben der Bäume, sammeln mit den Kindern von Kastanien, Eicheln, Bucheckern und bunte Blätter die auf dem Tisch sich schmücken .. der Nebel was gespentisch sein Kleid wehen lässt über die Erde... die Sonnen strhalen die noch eisern raus kommen sie entgegen zu nehmen dankbar!
AntwortenLöschenJa, die stillere Zeit bald anfängt... das man die Ruhephase erleben darf in sich und das schöne Heim romantsicher macht sich!
Das wünsche ich dir jetzt lieber Dieter!
Lieben Gruss Elke
Hej Dieter,
AntwortenLöschendie sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten sind ja zum Glück vielfältig. Interessant wäre verschiedene Leute das gleiche Thema bearbeiten zu lassen.
Die Beschreibung Deiner Herbsteindrücke lässt Bilder vor dem geistigen Auge entstehen. Damit hat der Leser die Möglichkeit "dabei zu sein". Was gibt es Besseres?
Auf das Rheinland freu ich mich schon sehr. Bin gespannt, wann es dann soweit sein wird.
Gruß
Beate
Hallo Dieter,
AntwortenLöschengute Musik und tolle Bilder. Überall sieht man inzwischen die Bäume braun werden. Eine farbenprächtige Jahreszeit.
Gruß Nachtfalke