Kassenpatient
Seitdem unser Sohn seine Ausbildung begonnen hat, ist er
nicht mehr bei mir mitversichert (=privat versichert), sondern Kassenpatient bei
der IKK. Privat versichert, waren wir ansonsten gewöhnt, dass wir behandelt
wurden, dazu eine Rechnung bekamen, diese Rechnung wurde bei der Krankenkasse
eingereicht, eventuell haben wir nach der Erstattung mit dem Arzt herum
palavert, wieso überhöhte Sätze angesetzt wurden, so dass nicht alles erstattet
wurde (was in welcher Höhe abgerechnet werden darf, ist den Ärzten aber
bekannt). Als unser Sohn zuletzt beim Zahnarzt war, entfachte er sogleich eine
Grundsatzdiskussion: “Der ist nicht mehr privat versichert, sondern
Kassenpatient.“ Das hatte seinen Grund, denn ein Zahn war kariös und er
brauchte eine Zahnfüllung. Bei mir selbst liegt Karies Jahrzehnte zurück, so
dass ich Amalgamfüllungen habe. Entsprechend dem aktuellen zahnmedizinischen
Standard, empfahl der Zahnarzt unserem Sohn eine Kunststofffüllung. Bessere
Optik und Ästhetik und keine möglichen toxischen Nebenwirkungen durch
Quecksilber – dafür musste er aber 50 € zuzahlen. Die Entscheidung war
sicherlich schwierig für unseren Sohn – er entschied sich für die
Kunststofffüllung. Privat versichert, hätte meine Krankenversicherung beim Rest
der Familie diese Kosten übernommen. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft im
Gesundheitswesen ist also auch bei uns angekommen.
Im Fernsehen
Beim Haushalts-Check mit Yvonne Willicks im WDR-Fernsehen
ging es letzten Montag um weggeworfene Lebensmittel und die Möglichkeiten des
Einkochens, Einmachens, Einfrierens usw. Mich verblüffte, was bezogen auf einen
Durchschnittshaushalt die in Euro weggeworfenen Lebensmittel kosten. Pro Person
waren es 230 €. Legt man eine Durchschnittsfamilie mit zwei Erwachsenen und
zwei Kindern zugrunde, so kommt man fast auf satte 1.000 € (!!!!) Es wurden
Fälle gezeigt, die auf falsches Einkaufsverhalten zurückzuführen waren
(Hamstern von Sonderangeboten), aber auch Fälle, dass unverdorbene Lebensmittel
weggeworfen wurden. Aus eigener Erfahrung kenne ich solche Fälle, dass man bei
Familienfeiern, Grillfesten oder Gästebewirtungen nicht kleinlich sein will, so
dass eine realistische Einschätzung schwer fällt, wie viel tatsächlich gegessen
und getrunken wird. In der Sendung waren sehr viele praktische Tipps dabei. Z.B.
wie ein Kühlschrank effizient befüllt wird, um eine optimale Haltbarkeit zu
gewährleisten. In einem Obstbaubetrieb hatte sie sich angesehen, wie
kistenweise übereinander bei niedriger Temperatur und möglichst dunkel Äpfel
optimal gelagert werden. Eine Kernaussage war, dass eine Kombination aus
traditionellen Konservierungsformen (Einmachen) und neuen Konservierungsformen
(Einfrieren) hilfreich ist. 65% der weggeworfenen Lebensmittel wurden als
vermeidbar eingestuft. Bezogen auf die Durchschnittsfamilie, läge das Einsparungspotenzial
beim Haushaltsbudget in einem größeren dreistelligen Bereich.
Sommerzeit = Insektenzeit
Fliegen, Wespen, Motten, Ameisen & Co – wenn wir die
Regeln beachten, die Türe zur Küche beim Kochen geschlossen zu halten oder bei offenen
Türen und Fenster kein Licht im Haus einzuschalten, dann halten sich die
Überfallszenarien von Insekten in unserem Haus in erträglichen Grenzen. Nicht aufgepasst hatte
ich in der letzten Woche, als ich ein Stück in unserem Garten vom vollends
überwucherten Gras, Unkraut, Hahnenfuss und dergleichen befreit hatte. Bei den
hohen Abendtemperaturen trug ich eine kurze Hose, und Schwärme von Mücken
tanzten sogleich um meine Beine herum. Getreu dem Motto „Unkraut vergeht nicht“
wirkt ansonsten meine Haut auf Mücken eher abstoßend und sie verschwinden
wieder. Diesmal nicht. Diesmal waren es andere
Mücken wie diejenigen, die ihr Unwesen in unserem Schlafzimmer trieben. Klein
wie ein Punkt, schwirrten sie aus dem Gras heraus, sie verdichteten sich zu
Schwärmen und umkurvten und umkreisten meine Beine und stachen fleißig zu. Am
nächsten Tag waren meine Beine übersät von roten Buckeln. Über meine ganzen
Beine verteilt, juckte es an so vielen Stellen, dass ich mit dem Kratzen nicht
nachkam.
SONY PS Vita
Am 1. März 2012 hatte ich darüber berichtet, dass unser Sohn sich von
seiner Ausbildungsvergütung eine SONY PS Vita geleistet hat. Mittlerweile ist
die SONY PS Vita defekt. Auf dem Display ist ein Sprung, und nichts geht mehr. Wie
es passiert ist, kann unser Sohn nicht richtig lokalisieren. Die SONY PS Vita
ist jedenfalls nicht auf den Boden gefallen oder nirgendwo gegen gestoßen,
wodurch der Sprung entstanden ist. Daraufhin sind wir beide nach SATURN
gefahren, um den Schaden als Gewährleistungsfall zu reklamieren. Die SONY PS
Vita hat 300 € gekostet. Eine Gewährleistung wurde abgelehnt, da ein Sprung
grundsätzlich als Fremdeinwirkung betrachtet wird. Unser Sohn hätte eine
spezielle Versicherung abschließen müssen, die für ca. 50 € solche Fälle
abgedeckt hätte. Die Reparaturkosten hat der Mitarbeiter von SATURN auf ca. 180
€ eingeschätzt. Er konnte lediglich den weiteren Tipp geben, unter „Reparatur
SONY PS Vita“ in Internet zu googeln und ein günstigeres Reparaturangebot zu
finden. Anschließend waren wie beide platt, wie schnell man 300 € in den Sand
setzen kann.
zu wenig Schlaf
In der letzten Woche war das Wetter in der Köln-Bonner Bucht
so grausam, dass es keinerlei Übergang von Kalt zu Warm gegeben hatte. Bis
Mittwoch hatten wir noch gefröstelt, und Donnerstag wurde es mit einem Mal so
heiß, dass es drückend, schwül und unerträglich wurde. Donnerstag Abend schlug
dann der italienische Albtraum Balotelli gnadenlos zu und schickte unsere
EM-Mannschaft mit 2:1 nach Hause. Grimmig und voller Zorn, spülte ich bei der
abendlichen Hitze all meinen Fußball-Frust mit mehreren Glas Weizenbier
herunter und ging gegen 24 Uhr ins Bett. Gegen 3 Uhr wurde ich wieder wach,
denn der Wetterbericht hatte diesmal Recht behalten: eine Gewitterfront
überquerte das Rheinland. Erst hörte ich dan Regen auf unser Dach klatschen,
später hörte ich einen tiefen, grollenden Donner. Nachts hasse ich Gewitter,
weil ich bei meinem knappen Schlaf ein bestimmtes Mindestkontingent brauche. Gegen
4 Uhr hörte das Gewitter auf, und ich benötigte mindestens eine halbe Stunde, um
wieder einzuschlafen. Um 5 Uhr ging wieder der Wecker, um gemeinsam mit unserem
Sohn aufzustehen. Das war entschieden zu wenig Schlaf. Als ich mich gegen 6.30
Uhr mit dem Fahrrad auf den Weg ins Büro machte, bin ich fast eingeschlafen auf
dem Fahrrad. Den ganzen Tag habe ich nur noch gegähnt. Wahrscheinlich bin ich
auf dem Fahrrad nur noch herum getorkelt und Schlangenlinien gefahren, so dass
man meinen könnte, ich wäre besoffen. Der Arbeitstag war hart und ich war an
diesem Tag nicht allzu ansprechbar.
Song der Woche
An dem Tag, nachdem mich das nächtliche Gewitter geweckt
hatte, kreiste das Wort „Awaken“ als Wachmacher in mir herum. Ich summte die
Melodie dieses Stückes von YES vor mich hin. Awaken findet sich auf der LP „Going
for the One“ aus dem Jahr 1977 wieder. Wie alle Stücke von YES, ist Awaken von
der hohen Stimme von John Anderson geprägt sowie von dem intensiven Gitarren-
und Synthesizer-Sound. Der Stück beginnt sehr langsam – quasi aus dem Schlaf –
es dauert 15 Minuten und wenn Gitarren und Synthesizer auf Hochtouren laufen, wird eine regelrechte
Materialschlacht erzeugt. Das ist Bombast-Rock vom Feinsten !
Während der Ausbildung hat man wohl keine Wahl und ist in den GKVs pflichtversichert. Erst beim Überschreiten gewisser Einkommensgrenzen kann man dann wechseln. Unsere Tochter (1. Berufsjahr) wollte aber nicht zu den Privaten wechseln. Sie ist freiwillig in der GKV geblieben, weil sie miterlebt hat, was die Privaten mit den alternden Beitragszahlern anstellen,...
AntwortenLöschenMit einem Speiseplan würden erst gar nicht so viele unnötige Lebensmittel eingekauft. Als die Frau gefragt wurde, warum sie den Blumenkohl gekauft habe, wusste sie keine Antwort. Wer frische Sachen kauft, muss sie auch zügig bei den Mahlzeiten einplanen, wer das nicht kann sollte TK-Ware, die qualitativ hervorragend ist, kaufen.
Du wirst es nicht glauben, wir haben unser Navi in der mitgelieferten Schutzhülle in einem Hardcase-Alukoffer in der Flugzeugablage, also als Handgepäck mitgenommen. Beim Mitwagenverleih angekommen, war ebenfalls ein Sprung in der Scheibe und es war nicht mehr bedienbar. Also kauften wir am Urlaubsort ein neues Gerät, bereits am ersten Abend mussten wir auch dieses wieder zurückgeben und ein neues kaufen. So kurzlebig sind die Sachen.
Liebe Grüße Arti
ich höre gerade deinen Song der Woche und lese deinen Wochenrückblick.
AntwortenLöschenDas gehört inzwischen schon richtig dazu ... ohne Wochenrückblick fehlt was.
lieber Gruß von Heidi-Trollspecht