dieter759
wer bin ich ? ich heiße Dieter
Freitag, 2. Januar 2015
Freitag, 2. November 2012
rheinland-blogger
Liebe Leser/-innen,
mein Blogger-Name "dieter759" ist bei der Erstellung des Blog eher aus der Not geboren, weil mir nichts besseres eingefallen ist. Über das Bloggen haben sich die Schwerpunkte zum Rheinland hin entwickelt, mit dem ich sehr verbunden bin und worüber ich viele Geschichten schreibe. Ich habe meinen Blogger-Namen daher umbenannt in "rheinland-blogger". Wie gehabt, findet sich in diesem Blog auch allerhand buntes und kunterbuntes für Nicht-Rheinländer.
Hier ist der Link zu meinem neuen Blog:
http://rheinland-blogger.blogspot.de/
mein Blogger-Name "dieter759" ist bei der Erstellung des Blog eher aus der Not geboren, weil mir nichts besseres eingefallen ist. Über das Bloggen haben sich die Schwerpunkte zum Rheinland hin entwickelt, mit dem ich sehr verbunden bin und worüber ich viele Geschichten schreibe. Ich habe meinen Blogger-Namen daher umbenannt in "rheinland-blogger". Wie gehabt, findet sich in diesem Blog auch allerhand buntes und kunterbuntes für Nicht-Rheinländer.
Hier ist der Link zu meinem neuen Blog:
http://rheinland-blogger.blogspot.de/
Dienstag, 30. Oktober 2012
das Haus vom Lehrer Welsch
In die Tiefen der Mathematik gelangt man nicht über Euklid, Aristoteles, Pythagoras, den Arabern, Euler, Lagrange oder Gaus. Schon
Aristoteles hatte sich an der Mathematik die Zähne ausgebissen: die Dinge sind
mit ihrer Gestalt unterschiedlich, also kann Eins nicht gleich Eins sein. Wenn
man eine Herde von zwanzig Ziegen zusammenzählen will, kann man überhaupt 1+1
rechnen ? Schließlich stehen weiße, gefleckte, bärtige, schwarze, gehörnte
Ziegen usw. auf der Weide. Genauso schwer tat sich der französische Mathematiker
und Philosoph Descartes, ein richtiges Verständnis der Mathematik herzustellen:
bevor man mit dem Zählen beginnen kann, müssen Definitionen und
Prinzipen geklärt werden, was überhaupt zu zählen ist. Voller Skepsis fasste er
zusammen: alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.
Die Wurzeln des allumfassenden Gesetzes in der Mathematik
findet man nicht bei den großen Mathematikern, sondern in Grafschaft-Arzdorf. Und
zwar in einem hübsch heraus geputzten Fachwerkhaus mit rotem Gebälk. Von
Wachtberg aus kommend, neigt sich die Straße eine Senke hinab. Hinter
Apfelbäumen, die den Berg hinab fallen, taucht linkerhand der Pferdehof Welsch
auf. Hinter einer sanften Kurve steht das Geburtshaus des Lehrers Welsch, zu
dessen Lied alljährlich zu Karnevalszeiten kräftig geschunkelt, gesungen und
getanzt wird.
Aristoteles wäre sicher vor Neid erblasst, denn der Lehrer
Welsch war tausendmal schlauer als sämtliche Mathematiker zusammen und hat den
finalen Beweis in der Mathematik erbracht:
0 + 0 + 0 = 0
Wer will diese Berechnung widerlegen ?
Heinrich Welsch wurde 1848 in diesem Haus in der Grafschaft
südwestlich von Bonn geboren. Am königlich-preußischen Lehrerseminar in Brühl wurde
er zum Lehrer ausgebildet. 1877 wurde er in den preußischen Schuldienst in Köln
übernommen.
0 + 0 + 0 = 0 (oder „Dreimol Null es Null bliev Null“), damit
schuf Lehrer Welsch seine eigene Sprache, um seine Schüler – entsprechend ihrem
Bildungsniveau - zu unterrichten. Die Schule, an der er unterrichtete, lag im Stadtteil
Kalk, der während der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts boomte.
Zwischen den Fabriken in Köln-Kalk lernte er Armut, Proletarisierung, miserable
Arbeitsbedingungen, katastrophale Wohnbedingungen und insbesondere den
verwahrlosten Zustand von Kindern in der Schule kennen.
1905 gründete er die erste Hilfsschule. Er wurde zum Rektor,
er kümmerte sich um seine Schüler und deren soziale Situation. In den
Folgejahren wurden in den Arbeitervierteln Kölns weitere Hilfsschulen
gegründet.
Dass der Lehrer Welsch unsterblich wurde und Eingang in den
Kölner Karneval fand, hat er einem Zufall zu verdanken. Die drei „Laachduuve“ (Willi
Herkenrath, Hermann Kläser und Heinz Jung) wollten in der Karnevalssession
1937/38 – der Lehrer Welsch war 1935 übrigens verstorben – ein Karnevalslied
über einen Lehrer schreiben, der aus einem typisch Kölner Stadtviertel stammte. Bei der Komposition des Liedes kam ihnen der Einfall, dass sich „Welsch“
auf „Kölsch“ reimt. Man mag vielleicht kurz nachdenken, ob dies tatsächlich so
ist – aber der Kölner nimmt vieles nicht so genau.
Geschummelt wurde auch beim Titel des Karnevalsliedes „En d’r
Kayjass Nummer Null“. Bis 1917 war er Rektor an der Hilfsschule in Köln-Kalk
gewesen. Die Kaygasse liegt aber linkrheinisch, auf der gegenüberliegenden
Rheinseite gar nicht so weit weg vom Dom. Dort lag eine weitere Hilfsschule,
und die drei Laachduuve rechneten dies der Einfachheit halber seinem Verdienst
zu.
Bis heute ist das Lied vom Lehrer Welsch eines der
populärsten Karnevalslieder:
En d'r Kaygaß Nummer Null steiht en steinahl Schull
Und do han mer drin studeet.
Unsre Lehrer dä heeß Welsch
Sproch en unverfälschtes Kölsch,
un do han mer bei jeleert.
Un mer han off hin und her üvverlaht,
un han vür de Lehrer jesa - a - aht
Nä nä dat
wesse mer nit mih, janz bestemp nit mih,
denn dat hammer nit studeert.
Denn mer woren beim Lehrer Welsch en d'r Klaß
un do hammer su jet nit jeleert.
Dreimol Null es Null bliev Null,
denn mer woren en d'r Kaygaß en d'r Schu - u - ull
Dreimol Null es Null bliev Null
denn mer woren en d'r Kaygaß en d'r Schull.
Es besteht kein Zweifel: die Unumstößlichkeit dieser
Hypothese ist nicht von der Hand zu weisen:
0 + 0 + 0 = 0
Vielleicht findet der Lehrer Welsch irgendwann Eingang in
eine „Hall of Fame“ der größten Mathematiker.
Montag, 29. Oktober 2012
Wochenrückblick #43
Health Award
Die ersten vier Wochen sind
nun vorbei, dass alle sportlichen Aktivitäten erfasst werden und in
Kilokalorien umgerechnet werden. In unserer Abteilung nehmen insgesamt 20
Arbeitskollegen an diesem„Gesundheits-Preis“ teil. Die Sieger-Teams sollen mit
einem Überraschungs-Event belohnt werden sowie mit Geldbeträgen, die an einen
sozialen Zweck gespendet werden sollen. Als Radsportbegeisterter bin ich
alleine auf weiter Flur. Die meisten halten sich in Fitness-Studios fit, es
sind aber auch einige Jogger oder Halbmarathon-Läufer dabei. Die Teilnehmer
sollen ein Tagebuch führen und dies durch Fotos dokumentieren. Dadurch hat sich
beim Fotografieren der Blickwinkel verschoben: ich fotografiere nicht mehr das,
was ein interessantes Thema für einen Blog hergibt, sondern durch Ortsschilder,
Hinweisschilder oder sonst wie mitsamt Fahrrad eindeutig zuordenbar ist, um die
gefahrenen Kilometer nachzuweisen. Die Motive für die Foto-Blogs sind mir zwar
noch nicht ausgegangen, die unterschiedlichen Blickwinkel schließen sich aber
einander aus. Die Auswahl ist mittlerweile riesig, bei denen mein Fahrrad mit
eindeutig identifizierbaren Hintergrundmotiven kombiniert ist.
Kunden der Deutschen Post
Mein Bruder arbeitet in einem
Postamt am Schalter und hat sich auf seinem Arbeitsplatz mit verschiedensten
Kundenanliegen auseinander zu setzen. Selbst nutze ich in meiner eigenen Firma
gerne Gelegenheiten, mich in ein Call-Center zu begeben und etliche
Kundengespräche an der Telefonanlage mitzuhören. Diese Kollegen in den Call-Centern
bewundere ich, wie sie über den ganzen Tag hinweg dem Druck des Kunden
ausgesetzt sind und wie sie insbesondere damit umgehen. Eine Reihe von Kollegen
habe ich dort erlebt, denen es gelingt, Kunden durch freundliches Auftreten und
durch fachliche Kompetenz zufrieden zu stellen, wenn diese sich zu Recht
beschwert haben. Ich habe dort gelernt, dass der Umgangston gegenüber dem
Kunden vieles bewirkt sowie eine fundierte Recherche, wie dem Kunden in seiner
Situation geholfen werden kann. Es hat durchaus Fälle gegeben, die nicht zur
Zufriedenheit des Kunden gelöst werden konnten. Bei den Kunden der Deutschen
Post fällt mir auf, dass der Anteil von Hartz IV-Empfängern, Ausländern aus
allen Ecken der Welt oder Menschen mit finanziellen Engpässen überproportional
hoch ist. In Fällen, in denen die Anliegen nicht zur Zufriedenheit des Kunden
gelöst werden können, wird dieses Kundenklientel massiv, droht, wird frech, zeigt sich
unnachgiebig, wird vulgär. In einem Fall, in dem einem Kunden kein Geld wegen
Kontoüberziehung ausgezahlt werden konnte, drohte dieser meinem Bruder: „ … ich
brauche Geld … ich brauche was zum Bumsen …“. In einem anderen Fall, als ein
Kunde nicht warten wollte, weil die Warteschlange bis zur Straße stand, zog
dieser seine Hose herunter und machte auf dem Fußboden sein Geschäft.
Ökowelle und Ökosiegel
In meinem Blog „Ethik und Konsum“ hatte ich thematisiert, wie sehr der Verbraucher in die Irre geführt
wird bei Öko-Produkten. In einem Artikel in der letzten Wirtschaftswoche wurde
nun das Dickicht von Öko-Produkten durchforstet. Das Ergebnis war
niederschmetternd. Es gibt einen regelrechten Wildwuchs von Öko-Siegeln, für
die es keine durchgängigen Regeln gibt, nach welchen Kriterien diese vergeben
werden dürfen. Den Unternehmen geht es nur darum, dass irgendetwas mit Grün
oder Öko auf der Verpackung erscheint, unabhängig davon, ob die Botschaft
überhaupt stimmt.
Beispiele für solche
Öko-Lügen sind:
- die Bio Aloe-Vera
von Nivea enthält Zutaten auf Erdölbasis
- wenn man die im
Handel erhältlichen Textilien aus Biobaumwolle von C&A und H&M weltweit
zusammenzählt, ist das Volumen an Biobaumwolle deutlich größer als die
weltweit angebaute Biobaumwolle
- Öko-Küchenrollen
oder Öko-Klopapier enthalten zu einem gewissen Anteil Papierfasern aus Tropenholz
- ALDI und REWE
hatten kompostierbare Plastiktüten in den Handel gebracht, die in
Kompostieranlagen nicht verrotteten.
Ein Beispiel dafür, dass die
gesamte Öko-Bilanz betrachtet werden muss, ist die Diskussion um den Bio-Sprit
E10. Einerseits fällt CO2 in den Ölraffinerien weg, andererseits wird in der
Dritten Welt tropischer Regenwald gerodet, um Palmöl oder Zuckerrohr anzubauen.
Kontrollinstanz sind Institutionen wie die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace
oder der BUND. Ihnen ist es gelungen, die eine oder andere Öko-Lüge zu
entlarven und die Produzenten zu bewegen, diese Produkte vom Markt zu nehmen.
Doch sie stoßen auf eine der Grundprobleme unserer Wirtschaftsordnung: die
Schar derer, denen solche Öko-Lügen nützen, ist größer als die Schar derer, die
den Aufstand proben und Sand ins Getriebe streuen.
Islamische Moschee in
Köln-Ehrenfeld
Im WDR-Fernsehen wurde eine Dokumentation
über den Bau der Moschee gezeigt, die die größte Moschee in NRW sein wird.
Infolge baulicher Änderungen hat sich die Fertigstellung über mehrere Jahre
verzögert; sie soll nun ca. Mitte 2013 fertig gestellt sein. Vor dem ersten
Spatenstich gab es in der Öffentlichkeit eine breite Diskussion und es regte
sich auch heftiger Widerstand – dementsprechend ablehnend äußerte sich zum
Beispiel der Schriftsteller Ralph Giordano. Umfragen zeigten, dass die Mehrheit
der Bevölkerung den Bau durchaus begrüßte und als Zeichen der Integration sah. Da
ich selbst drei Jahre in Köln-Ehrenfeld gewohnt habe, hat mich das
Zusammenleben von Deutschen und Ausländern, bewegt. Der Ausländeranteil ist
hoch, sie kommen aus fast der ganzen Welt. Im Gegensatz zu den kleineren
Strukturen in Klein- oder Mittelstädten wird in Köln alles durchmischt. Eine
Ghettoisierung wie anderenorts findet hier nicht statt. Iraker, Türken,
Italiener, Chinesen, Greichen, Afrikaner, alles existiert gleichwertig
nebeneinander und kaum etwas isoliert sich. Man wird überproportional wenige
bis zu den Augen verschleierte Frauen sehen. Grundsätzlich bin ich
Islam-skeptisch, aber an dieser Stelle setzt die Moschee genau das richtige
Zeichen.
Ärger mit dem früheren
Vermieter
Nachdem unser großes Mädchen
ausgezogen ist, hat sie Ärger mit ihrem früheren Vermieter. Er hat von ihrer
Kaution eine Nachreinigung abgezogen, weil die Wohnung angeblich nicht sauber
genug war, dann Kosten für eine überproportionale Benutzung der Waschmaschine,
schließlich hat er 50 €, die laut Mietvertrag für Renovierung einbehalten
werden dürfen, nicht mit den tatsächlichen Renovierungskosten verrechnet,
sondern diese oben drauf gepackt. Ich komme auf ca. 150 €, die wir nachfordern
wollen. Frage: gibt es unter Euch Bloggern jemanden mit juristischen
Kenntnissen ? Unsere nächsten Schritte wären: Nachforderung stellen, Frist
setzen, mahnen, Mahnbescheid erwirken (wenn Vermieter nicht zahlt). Und dann
ginge es Richtung Rechtsanwalt oder Gericht – aber wir haben keine
Rechtsschutzversicherung. Da werden die 150 € Nachforderung schätzungsweise
durch die Kosten für den Rechtsanwalt wieder „aufgefressen“, wobei ungewiss
ist, ob wir sie an irgendeiner Ecke über die gerichtliche Durchsetzung der
Forderung wieder zurück bekommen. Für 110 € dem Mieterbund beitreten, das hatte
ich noch im Internet gefunden (150 € minus 110 € ist fast ein Nullsummenspiel).
Evtl. ist die Verbraucherberatung für Studenten kostenlos – das habe ich aber
nur gehört. Kann mir jemand einen Tipp geben ?
Sonntag, 28. Oktober 2012
Hochwasser auf dem Rhein 1920 und 1926
Im Schaufenster einer Bäckerei in unserem Ort wurden Fotos
der beiden Rheinhochwasser aus den Jahren 1920 und 1926 gezeigt, in denen unser
Ort zu großen Teilen überflutet wurde. Angesichts dieser schlimmen
Katastrophe wurde in den Folgejahren durchgesetzt, dass ein Deich gebaut wurde.
Mit den technischen Gerätschaften, die damals zur Verfügung standen, packte das
ganze Dorf an. Bei weiteren Hochwassern auf dem Rhein konnte dadurch eine
solche Katastrophe verhindert werden. In dem Haus, in dem wir bis 2008 gewohnt
hatten, waren wir bei Hochwassern durch Grundwasser betroffen, welches in den
Keller eindrang. Wir hatten einen Altbau bewohnt, der 1955 gebaut worden war
und dessen Keller poröse Betonwände hatte. Der Altbau lag ungefähr im tiefsten Punkt in unserem Ort und war Luftlinie einen halben Kilometer vom
Rhein entfernt. Am 16.1.1920, am 1.1.1926, am 23.12.1993 und am 20.1.1995 erreichte
der Pegel des Rheins in Köln Rekordstände mit rund 10,70 Meter. 1993 und 1995
liefen die Pumpen in unserem Keller auf Hochtouren, um das Wasser heraus zu
pumpen. 1995 waren zeitweilig bis zu vier Pumpen in Betrieb. Bei den übrigen
Rheinhochwassern hielt sich das Grundwasser, welches in unseren Keller
eindrang, in Grenzen. 1998 wurde der Deich abgetragen und komplett neu gebaut,
wobei sich im Sommer die Arbeiten verzögerten. Im Herbst war der Deich noch
nicht komplett fertiggestellt, als sich Anfang November ein Hochwasser
ankündigte, das mit 9,49 Meter das siebthöchste Hochwasser in Köln im 20. Jahrhundert
wurde. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurden unter Einsatz sämtlicher
verfügbarer LKW’s riesige Massen an Erdreich herangeschafft, um die Deichlücke
zu schließen. Der Deich hielt. Bei jedem Hochwasser haben wir den Atem
angehalten, obschon nur die drei 1993, 1995 und 1998 kritisch waren. Seit unserem
Umzug 2008 ist der Spuk vorbei, denn nun wohnen wir hochwassersicher.
Dies sind die Fotos aus den Jahren 1920 und 1926 im
Schaufenster der Bäckerei:
Samstag, 27. Oktober 2012
Grundschule
Dies ist nicht die Grundschule, die unser kleines Mädchen
besucht, sondern diejenige in unserem Nachbarort. Der Schulweg ist ein Stück
Vertrautheit. In der Grundschule werden Weichen für das restliche Leben
gestellt. Die Klassenlehrerin ist Vertrauensperson und Kümmerer – jedenfalls in
unserer Klasse. Man lernt in der Klassengemeinschaft. Es ist eine prägende
Phase im Leben eines jeden Menschen. Da ich diese emotionale Ebene betrachte,
habe ich zur Grundschule in unserem Ort eher positive Assoziationen. Vor
mehreren Wochen war ich aber in der Grundschule unseres Nachbarortes. Die
positiven Assoziationen waren mit einem Mal weggeblasen. Die Tristesse überwog.
Mir wurde bewusst, wie platt und einfallslos Schularchitektur sein kann.
Die Türen haben nichts Einladendes, sondern sind nur
Bestandteil eines funktionalen Gebildes.
Die Funktionalität wird kaum durchbrochen. Bei Schule und Funktionieren denke ich an Pink
Floyd „Another Brick in the Wall“: we don’t need no education, we don’t need no
thought control …
Dreh- und Angelpunkt ist der Schulhof. Was sollen diese
breiten Straßenmarkierungen ? Die Schüler auf den rechten Weg führen ? Mich
nerven sie jedenfalls als Betrachter.
Solche Fassaden findet man als Kopie wahrscheinlich an einer
Unmasse anderer Grundschulen bzw. Schulen.
Diese Säulen sind ebenfalls einfallslos und langweilig.
Mülleimer und Fußmatten - wieder diese Reduzierung auf das Zweckmäßige, was notwendig ist.
Für ein wenig Auflockerung sorgt dieses Klassenfoto.
Diese Hinweistafel auf das Bildungspaket verbinde ich mit
Bürokratie. Die Grundschule bewegt sich auf Augenhöhe mit der Bürokratie, mit
deren Ineffizienz und deren verzweifelten Versuchen, die Bedürfnisse ihrer Bürger zu
erreichen.
Unser kleines Mädchen ist genug damit beschäftigt,
Rechenaufgaben zu lösen, Sätze zu schreiben und ihre Schulbücher zu lesen. Mit
Freude ist sie beim Lernen dabei. Das finde ich das wichtigste. Unabhängig davon, wie die Schularchitektur aussieht.
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