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Montag, 3. September 2012

Wochenrückblick #35


840 km + x

Gestern habe ich unser großes Mädchen nach Freiburg gefahren, also einmal Freiburg mit dem Auto hin und zurück. Das macht 2 x 420 km + Abstecher an die Deutsche Weinstraße (um Wein beim Winzer zu kaufen; ich werde darüber in einem separaten Blog berichten). Dies war die Autofahrt über 840 km + x in chronologischer Abfolge:

9.00 Uhr          Abfahrt zu Hause mit unserem großen Mädchen
9.30 Uhr          Fahrerwechsel an der Autobahnraststätte Brohltal
                        (unser Töchterchen fährt den Rest der Strecke bis Freiburg)
11.30 Uhr        zwischen Speyer und Hockenheim stehen wir eine halbe Stunde im Stau, da die
                         Rheinbrücke nur einspurig befahren werden kann; unglücklicherweise ist der
                         Stau auf den Verkehrsnachrichten in SWR1 nicht gemeldet worden, denn sonst
                         wären wir ab Speyer abgefahren und hätten den Stau südlich umfahren
12.30 Uhr        dafür kommen wir zwischen Baden-Baden und Offenburg die 50 km Baustelle
                         ohne Stau durch (wegen 6-spurigem Ausbau herrscht hier totales Baustellen-
                         Chaos)
14.00 Uhr        Ankunft Freiburg
Bis 15 Uhr       Auspacken, Ausladen, Essen im afghanischen Restaurant  (mit deutscher
                         Küche) um die Ecke; ich esse Käsespätzle (hmmm, lecker !!!); Verabschiedung
                         von unserem großen Mädchen
15.10 Uhr        Tanken; nebenher kaufe ich mir die Badische Zeitung
16.30 Uhr        ich muss ein Stück quer durch Karlsruhe fahren, um von der A5 auf die A65 zu
                         gelangen; klappt ohne Stau
17.30 Uhr        Einkauf von Wein an der Deutschen Weinstraße in der Nähe von Landau
18.00 Uhr        Abfahrt
18.15 Uhr        ich verlasse die A65, um über die B271 die Deutsche Weinstraße entlang zu
                         fahren; die Deutsche Weinstraße ist mit den vielen kleinen Weinorten sehr
                         idyllisch; allenthalben schaue ich auf belebte Straußenwirtschaften, in denen
                         Wein getrunken wird
19.15 Uhr        am liebsten würde ich nur über Bundesstraßen nach Hause fahren; da ich aber
                         irgendwann zu Hause ankommen möchte, biege ich bei Alzey auf die A61
19.45 Uhr        Pause an der Raststätte Hunsrück; ich trinke eine Tasse Kaffee und blättere in
                         der Badischen Zeitung aus Freiburg herum; es gehört zu meinen
                         Angewohnheiten, mir in fremden Städten eine Tageszeitung zu kaufen, um
                         regionale Besonderheiten zu studieren
20.15 Uhr        Abfahrt
21.30 Uhr        Ankunft zu Hause ohne weiteren Stau; im April hatte ich die Erfahrung gemacht,
                         dass die A61 bei Maria Laach wegen eines LKW-Unfalls gesperrt war; da durfte
                         ich mich in einer Endlosschleife über die Dörfer quälen und kam erst weit nach
                         22 Uhr zu Hause an; 6 Stunden bin ich heute Auto gefahren, wobei ich glücklich
                         bin, dass unser Töchterchen den größten Teil der Hinfahrt übernommen hat; zu
                         Hause lehne ich mich zurück, esse eine Kleinigkeit, trinke ein alkoholfreies Bier
                         und falle anschließend ins Bett.

Im Radio
In SWR1 „Der Abend“ war mein Lieblingsthema an der Reihe: Fahrradfahren. Das Thema wurde zunächst aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet, dass nämlich Fahrräder infolge der steigenden Verkehrsdichte in den Städten sowie des auf Fahrradfahrer ausgerichteten Freizeitangebotes einen dauerhaften Boom erleben. Davon profitieren einige deutsche Fahrradproduzenten wie Kettler, Gudereit oder Hercules. Insbesondere bei e-Bikes schießen die Wachstumsraten nach oben. Mit den e-Bikes werden neue, weniger sportlich ausgerichtete (oder auch ältere) Zielgruppen angesprochen. Ein Großteil der Sendung wurde dem gewidmet, was werktags zu meiner regelmäßigen Beschäftigung gehört: mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Dazu meldeten sich zahlreiche Radiohörer zu Wort. Sie bestätigen meine eigenen Erlebnisse, dass dadurch der Körper in Schwung kommt und ein gewisses Aktivitätsniveau erreicht, so dass man frisch und voller Elan die Arbeit im Büro beginnen kann. Ich bewältige jeden Tag eine einfache Strecke von 18 km, die durchgängig über Radwege führt bzw. entlang des Rheinufers. Einige Radiohörer waren noch ambitionierter wie ich unterwegs. Bei einem Hörer betrug die einfache Strecke 33 km (mit dem Rennrad wäre ich 1,5 Stunden unterwegs !), ein anderer Hörer fuhr während der ganzen Wintermonate bei Eis, Schnee, Kälte, Regen (Dunkelheit mag ich nicht, so dass ich von November bis Januar mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre). Bemerkenswert fand ich den Bericht über die Erste Bürgermeisterin von Karlsruhe (Margret Mergen), die sommers mit Stöckelschuhen und Sommerkleid mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Auch innerhalb der Stadt ist sie zu Terminen ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs.

Plattfuss bei der Rennradtour
Zum dritten Mal in diesem Jahr hatte ich das Vergnügen, dass man Rennrad platt war und dass ich den kaputten Schlauch ersetzen durfte. Es geschah, als ich in die Auenlandschaft der Sieg hinein geschaut hatte. In diesem Moment war ich über etwas spitzes gefahren (Stein ? Glasscherbe ?), und einige Minuten später war mein Hinterrad platt. Bemerkenswert an der Situation fand ich, dass insgesamt dreimal andere Rennradfahrer auf dem Radweg vorbeifuhren. Dabei hielten sie entweder an oder fragten, ob ich Werkzeug dabei hätte und ob ich klar käme. So viel Hilfsbereitschaft unter Rennradfahrern hatte mich erstaunt. Auch sonst grüßt man sich untereinander und winkt sich zu, wenn sich in der freien Landschaft zwei Rennradfahrer begegnen. Am nächsten Tag konnte ich selbst diesen Solidargedanken leider nicht aufgreifen. An einer Verkehrsampel, die für mich Rot anzeigte, schob ein Rennradfahrer sein plattes Rennrad an mir vorbei. Einen Reserveschlauch hatte ich nicht mehr, denn diesen hatte ich am Vortag selbst gebraucht.

Im Fernsehen
Anhand einer Quizfrage bei Günter Jauch „Wer wird Millionär“ habe ich gelernt, dass freiberufliche Hebammen vom Aussterben bedroht sind. Oberflächlich hatte ich dazu etwas in der Tagespresse gelesen, aber der Hintergrund war mir nicht präsent – dass die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung explodiert sind. In Google habe ich dazu Steigerungen von 1.500 € auf 4.200 € recherchieren können. Bei unseren eigenen Versicherungen kenne ich, dass die Prämien aufgrund der tatsächlichen Schadensfälle neu kalkuliert werden können. Aber solche Sprünge ? Vor allem passt dazu überhaupt nicht, was ich in einem anderen Zusammenhang über Behandlungsfehlern von Ärzten in der Wirtschaftswoche gelesen habe. Dass nämlich, um Schadensersatzansprüche gegenüber Ärzten geltend zu machen, Deutschland im europäischen Vergleich eine der schlechtesten Schadensersatzregelungen hat – vor allem hinsichtlich Beweisführung und Verjährung. Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass das Schadensersatzrecht bei Behandlungsfehlern durch den Gesetzgeber in einem solchen Umfang verschärft worden ist ? Wohl kaum. Das sieht mir mehr nach Lobbyismus aus. 

6 Kommentare:

  1. Hallo,

    eine ganz schöne Strecke und das bei den Benzinpreisen im Moment. Ich versuche das Auto, so oft wie möglich stehn zu lassen. Geht aber nicht immer.

    Lg

    Barbara

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  2. Hallo Dieter
    Ich mag so lange Autofahrten überhaupt nicht...Gut das es wenigsten ohne größere Staus, Unfälle, Sperrungen usw geklappt.

    Ja Fahradfahren ist in, und hier werden diese E-Bikes gekauft wie verrückt. Hier gibts auch unendlich viele Radwege, etliche Kilometer. Mit den Radfahrern ist es wie mit den Motorradfahrern...jeder hilft jeden...das ist ein ungeschriebenes Gesetz.

    Ja die Geschichte der freien Hebammen ist mir bekannt, die Haftpflicht hat sich verdreifacht und das können die meisten unter inhen nicht aufbringen. Auf dem Land arbeiten viele freie Hebammen, aber die Frauen sollen ins Krankenaus kommen um ihre Kinder zu kriegen, damit die Kapazität ausgeschöpft wird. Denke das ist der wahre Hintergrund.

    Wünsche Dir eine gute neue Woche und sende Dir liebe Grüße
    Angelika

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  3. An der A61 Rheinbrücke stehste sogar nachts im Stau ... und die Brücke in Speyer ist genau so staugeplagt wie die Autobahn, weil auf die Idee mit dem runter fahren viele kommen. Ich fahre auf dem Weg nach/von Koblenz jetzt immer A6, A67, A3, A48. Ist zwar glaub ich etwas länger, aber deutlich entspannter.
    Das Stück, das du gefahren bist, ist das schönste an der deutschen Weinstraße. Das Wichtigste hast du also erfahren.
    In Karlsruhe geht im Moment weder mit Auto noch mit Bahn irgendwas nach Plan, weil die Baustelle eigentlich gesamtstädtisch ist und immer mal wieder andere Bahn- und Straßenabschnitte betrifft. Da ist das Fahrrad einfach genial. Aber wenn die Bahn erst wieder unterirdisch fährt, dann wird es schön. Kann man aber trotzdem weiter Fahrrad fahren. Schließlich wurde es hier erfunden. ;)

    Die Sache mit den Hebammen ist bitter, vor allem die exorbitanten Haftpflichtforderungen der Versicherer. Ich finde das sehr traurig. Hab die Petition vor Wochen schon unterschrieben, aber viel wird sich da wohl leider nicht bewegen.

    Grüße! N.

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  4. 2 x 420 km das ist ziemlich heftig - und dann auch noch ein Abstecher zum Winzer. Ich glaube da hätte ich den Nerv nicht mehr dazu.

    Mit Stöckelschuhen Fahrradfahren? hm ... ich trage die Dinger nicht beim Laufen *g*.

    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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  5. Hej Dieter,
    ich wundere mich immer, was der Mensch in einer Woche so alles hinter sich bringen kann. Aber solange eine gewisse Ausgewogenheit zu spüren ist, ist es wohl völlig ok und verkraftbar. Und dann noch ...
    etwas OT:
    Wir haben hier in Schweden Freunde, die aus dem Rheinland stammen, früher war dieser Teil der Republik immer nur Durchreiseland nach BeNeLux,sowie ab und zu auch Messe Köln.
    Die übernächste Reise werden wir voraussichtlich über das Rheinland planen. Ich sag Bescheid und ... wir verlieren ein Treffen nicht aus den Augen!!!

    Gruß aus Smaland,
    Beate

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  6. Jesses, was für eine Tour ... da hast du ja ganz schön viele Kilometer hinter dich gebracht :-) Aber wenn man gerne Auto fährt, ist das sowieso kein Problem. 420 km am Stück sind dann noch in Ordnung.

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